Dernauer Dorfturnier 188 Tore in fünf Stunden

DERNAU · Es sah aus wie eine Hüpfburg, aber darin tummelten sich keine Kinder am Dernauer Sportplatz, sondern eiferten gestandene Männer, und auch drei Frauen, im harten Wettkampf um Preise. Weil das eigentlich vorgesehene Turnierwochenende um den 21. Dernauer Eselscup wegen Umbaus der Sportanlage zum Kunstrasenplatz mit neuer Tartanbahn und Sprunganlage nicht durchgeführt werden konnte, hatte die Alt-Herren-Abteilung des SV Blau-Gelb Dernau das erste Dernauer Dorfturnier im Lebendkicker ausgerufen.

 Ganz schön anstrengend, aber spaßig ohne Ende: Das Lebendkicken.

Ganz schön anstrengend, aber spaßig ohne Ende: Das Lebendkicken.

Foto: Martin Gausmann

Mit den Teams Alte Herren, Junggesellenverein Dernau, Betreuerteam F-Jugend, Abteilung Tennis, Lange Latte und Donkey Darts sowie den am Ende siegreichen Ortsesse waren sieben Teams zu je sechs Spielern angetreten. Und diese hatten sich die Sache zum Teil deutlich einfacher vorgestellt. "Gut, dass ein Spiel nur zehn Minuten dauert", fand fast jeder: "Das ist viel anstrengender als ein richtiges Fußballspiel.

Da kann man auch mal durchatmen. Hier ist man dauernd in Bewegung". Die Hände hatten die Spieler zwar in Schlaufen an Querstangen fixiert, aber mit den Armen wurden die Stangen nach links und rechts geschoben und mit den Beinen der Ball geblockt oder geschossen. "Ich hab Blessuren, die ich noch nie bei einem Fußballspiel hatte", sagte ein Spieler, und zeigte eine Knöchelschramme. Und ein anderer befürchtete "morgen Muskelkater, wahrscheinlich überall".

Auch der Vorsitzende der rund 100 Mitglieder zählenden Abteilung der "Alte Herren", Jürgen Kurth, hatte gedacht, im Tor eine ruhigere Kugel schieben zu können und sich geirrt: Gleich in der ersten Begegnung zeigte sich, dass es an diesem Nachmittag eine Menge Tore zu sehen geben würde, endete die Eröffnungspartie der Donkey Darts gegen die Tennisabteilung doch mit 11 : 3 Toren.

Auch die folgenden Partien bestimmten die Sturmreihen. Viel zu tun hatten da Turnierleiter Rolf Schmitt, der jedes Ergebnis akribisch notierte, und Stadionsprecher Michael Köhler, die beide außerhalb der zwölf mal sechs Meter große, mit Luft gefüllten Kickeranlage saßen.

Nach fast fünf spannenden Stunden mit Entscheidungen "jeder gegen jeden" und insgesamt 188 Treffern in die etwa zwei Meter hohen und 1,5 Meter breiten Tore, stand die Mannschaft der Ortesse mit 35:15 Toren und 16 Punkten als Turniersieger fest. Dahinter folgten die Donkey Darts (39:12 Tore; 15 Punkte) und der Lange Latte (29:20 Tore; 13 Punkte).

Aber keiner ging leer aus beim Spiel um Getränke, und nach der Siegerehrung wurde weiter gefeiert mit Musik von DJ Daniel Beerwerth. Erst mal wird es so ein Lebendkicker wohl nicht mehr geben, denn zum 50. Geburtstag der "Alte Herren"-Abteilung im kommenden Jahr ist wieder Eselscup angesagt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort