Ahrweiler Altstadtfest 17.000 Besucher erlebten Kauflust, Kunst und Kuriositäten

Ahrweiler · Um Leben in die damals noch junge Fußgängerzone zu bringen, ist das Ahrweiler Altstadtfest vor 29 Jahren ins Leben gerufen worden. Voller Leben waren auch am Wochenende die Straßen und Gassen, obwohl das Fest zwar wieder mit dem Weinmarkt kombiniert wurde, aber diesmal ohne Handwerkermarkt auskommen musste

 "Und die Hände zum Himmel": Prächtig ist die Stimmung auf dem Weinmarkt.

"Und die Hände zum Himmel": Prächtig ist die Stimmung auf dem Weinmarkt.

Foto: Martin Gausmann

"Das Altstadtfest ist ein altes Fest. Es gibt keinen Handwerkermarkt mehr, aber Verunsicherung? - Nein, diesmal nicht", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft Ahrweiler, Hendrik Geschier, zur Eröffnung und stellte dar, welche Vielfalt die beteiligten 63 der insgesamt 147 Mitglieder der Werbegemeinschaft zu bieten hätten.

Trotzdem war Geschier wenige Minuten später etwas verunsichert - wegen seines Sakkos. Das hatte ihm nämlich Gaukler Gilbert abgeschwatzt: Er formte einen Kuhle aus dem Rückenteil und versenkte darin eine brennende Zigarette, die sogar noch eine Weile nachqualmte. Aber am Ende war die Kippe weg und der gute Zwirn unbeschadet.

Gilbert vollführte immer wieder spontane Zaubertricks und Feuerfontänen auf der Straße. Menschentrauben bildeten sich zudem rund um "Schrotti" alias Udo Scharnitzki: Der Musikclown sang und spielte mit und auf seinem über 1000 Kilogramm schweren rollenden, klingenden und blinkenden Musikmobil, das mit allerlei Kuriositäten aufwartete und schon mehrfach im Guiness-Buch der Rekorde verzeichnet ist.

Rekordverdächtig waren auch die Rabattangebote in den Geschäften, die das Innerste nach außen gekehrt und ihre Waren und Stände auf die Straße gestellt hatten oder mit Verlosungen, Schaufenstersuchspielen, Gratisaktionen, Vorführungen, Schätz- und Rubbelspielen unterhielten.

Die Besucher testeten unter freiem Himmel am Riesen-Flat-Screen neue TV-Technik, und kontrollierten beim Optiker die Sehschärfe. Hier durften alle Knöpfe einer hochmodernen Waschmaschine gedrückt werden, dort gab es Infos zum aufgestellten Photovoltaikmodul. In der Ahrhutstraße präsentierten sich Imker und Holzschnitzer. Lavendel und Olivenseife erahnte die Nase, Chilipflanzen erspähte das Auge, und belgische Pralinen aus der Partnergemeinde Brasschaat verwöhnten den Gaumen.

Viel zu sehen gab es zudem im Freiluft-Atelier der Malschule Roos, wo Chef Kolja Schäfer Burgundia Carolin Groß und den übrigen Besuchern gerne noch mal die von ihr einst gefertigte Miniatur-Malschule zeigte. In der Niederhutstraße blieben die Passanten bei Glasmaler Jürgen Maur stehen, der die Bleiverglasung live an einem Fensterbild mit Eisvogelmotiv zeigte, denn so ganz fehlten die Handwerker doch nicht.

Am Markt ließ ebenfalls ein Hämmern aufhorchen, denn am Stand von Dachdeckermeister Wolfgang Küls wurden Herzen aus Schiefer gehauen und funkelte Weinlaub aus Kupfer in der Sonne. Seit 25 Jahren ist er beim Altstadtfest dabei, "vor allem zur Firmenpräsentation und Kundenpflege".

Dass noch mehr Handwerker mitmachen, wünschte er sich auch für das nächste Altstadtfest, das in veränderter Form und zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden soll. "Einen genauen Termin gibt es noch nicht, aber schon jede Menge Interessenten", erklärten Werbegemeinschafts-Chef Siegfried Eberle und sein Vize Geschier, die von rund 17.000 Besuchern beim diesjährigen Altstadtfest ausgingen.

Ab 2013 soll der Termin im Juni oder Juli liegen. Auch solle das Zentrum der Veranstaltung mehr auf den Marktplatz verlegt werden. "Denn der Werbegemeinschaft fehlen in der Aufstellung und Ausstellung in der Fußgängerzone einfach die Freiflächen", so Eberle. Anbieter und Aussteller könnten sich auf dem Markt besser präsentieren.

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