Bad Breisiger Kesselberg Würdiger Rahmen für historische Stätte

BAD BREISIG · In Rheinland-Pfalz gibt es 315 verwaiste jüdische Friedhöfe, die mit dem religiös festgelegten ewigen Ruherecht ausgestattet sind. Einer davon ist der am Fuß des Bad Breisiger Kesselbergs, der 1878 angelegt wurde und auf dem sich zehn Grabsteine befinden. Die letzte Beisetzung dort war 1925.

 Machen sich ein Bild von der Sanierung des jüdischen Friedhofes: Gabriele Hermann-Lersch (von links), Ute Schmidt, Raimund Schneider, Ulrich Zöphel, Avadislav Avadiev und Bernd Weidenbach.

Machen sich ein Bild von der Sanierung des jüdischen Friedhofes: Gabriele Hermann-Lersch (von links), Ute Schmidt, Raimund Schneider, Ulrich Zöphel, Avadislav Avadiev und Bernd Weidenbach.

Foto: Martin Gausmann

Die Pflege des Friedhofs liegt in der Hand der Stadt, die dafür jährlich einen Zuschuss von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier erhält. Doch nun standen größere Sanierungsarbeiten an. Der Jägerzaun musste erneuert, ein maroder Baum gefällt und der Bewuchs zurückgeschnitten werden.

Von den Arbeiten machten sich nun Avadislav Avadiev und Ulrich Zöphel von der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, ADD-Mitarbeiter Raimund Schneider, Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch, Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach und die Sachbearbeiterin Ute Schmidt ein Bild. "Jetzt ist die Anlage nicht nur in einen würdigen Rahmen gebracht, der Friedhof wurde auch nachhaltig aufgewertet", so Schneider. Aus einem Hilfsfonds hat die ADD die benötigten 3300 Euro bezahlt.

Die Betreuung der jüdischen Friedhöfe umfasst die Bewahrung der Totenruhe und die Erhaltung als in die Landschaft eingefügte Gesamtheit. Dazu gehören neben der sicheren Einfriedung mit verschließbarem Tor - die Pietät verlangt, dass zum Beispiel Tiere nicht graben können - auch die Unterhaltung der Zugangswege sowie das Grasmähen und die Unkrautbeseitigung. Wie viele Mitglieder die Bad Breisiger Gemeinde bis 1938 hatte, war den Vertretern der Kultusgemeinde nicht bekannt. "In Koblenz waren es 888, von denen keiner zurückgekommen ist", so der Vorsitzende Avadiev. Tafeln, die an jüdische Bürger erinnern sollen, sind laut Hermann-Lersch für Nieder- und Oberbreisig geplant.

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