Kommentar Vernünftiges Verhältnis

Bad Breisig hat keine Weinberge und kein Spielcasino, keine Römer-Villa, keinen Regierungsbunker, keine Kliniken und keinen so ausgeprägten Tourismus wie beispielsweise Bad Neuenahr. Die Quellenstadt hat nur den Rhein und - vor allem - die Römer-Therme.

Anders als die Bad Neuenahrer Ahr-Thermen ist das Breisiger Bad Dreh- und Angelpunkt des kleinen, aber feinen städtischen Wirtschaftslebens. Umso wichtiger ist es, in diese weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlende Wellnessoase zu investieren.

Während in Bad Neuenahr neben anstehenden erheblichen Sanierungskosten ja auch noch der vor einem Jahr gezahlte Kaufpreis neben der vom Betreiber geschätzten Unterdeckung von jährlich 600 000 Euro abzufedern sein wird, stellen sich die Zahlen für das Bad Breisiger Bad eher moderat dar. Das voraussichtliche Defizit von 365 000 Euro scheint erträglich.

Die voraussichtlichen Investitionen werden erst nach Vorlage des in Auftrag gegebenen Gutachtens feststehen. Doch darf man getrost von einem hohen Betrag ausgehen, der aber mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zuschussfähig sein wird.

Zum einen, weil die Instandsetzung in diesem Fall praktizierte Wirtschaftsförderung und keine bloße Badsanierung sein wird, zum anderen, weil mit einer umfassenderen Wärmegewinnung aus den Bad Breisiger Quellen ein Pilotprojekt für das Bad angesteuert wird, dem die EU nach jetzigem Kenntnisstand Geld und Aufmerksamkeit schenken wird.

Die Römer-Thermen werden natürlich - wie andere Bäder auch - immer ein Zuschussgeschäft sein. Um ein Fass ohne Boden handelt es sich aber nicht. Aufwand und Ertrag stehen hier vielmehr in einem vernünftigen Verhältnis.

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