In der jüngsten Sitzung des Stadtrates, in deren Verlauf auch der Haushalt für das laufende Jahr verabschiedet worden war, hatte CDU-Sprecher Heidgen unterstrichen, dass die Pro-Kopf-Verschuldung im Landesdurchschnitt bei 1560 Euro liege, in Bad Breisig hingegen bei lediglich 442 Euro. Diese Zahlen seien zwar kein Grund zur Entwarnung, jedoch auch nicht geeignet, Panikmache zu betreiben. Bernd Lang erklärte hierzu: "Schön wär?s. Tatsächlich hatte die Stadt Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen in Höhe von 7,35 Millionen Euro und Kassenkredite in Höhe von 4,57 Millionen Euro." Das jedoch seien bekanntlich nicht die einzigen Belastungen.

Alleiniger Eigentümer der Römer-Thermen ist die Stadt Bad Breisig. Hier betrugen die ordentlichen Kredite zum 31. Dezember des vergangenen Jahres 4,1 Millionen Euro, die Kassenkredite zur Aufrechterhaltung der Liquidität immerhin rund 2,3 Millionen Euro. "Diese beiden Summen kommen obendrauf. Die Addition aller vier Positionen beläuft sich somit auf deutlich mehr als 18 Millionen Euro", erklärte Bernd Lang. Hinzu kämen die Verbindlichkeiten der Tourismus GmbH, die ebenfalls in alleiniger Trägerschaft der Stadt steht. Teilt man diesen Gesamtbetrag von deutlich mehr als 18 Millionen Euro durch 9000 Einwohner, ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von mehr als 2000 Euro. "Damit liegt der CDU-Partei- und Fraktionssprecher sowie Erste Beigeordnete Norbert Heidgen um weit mehr als den Faktor vier neben den Tatsachen - und damit neben der Wahrheit", stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Lang klar. Bedauerlich sei zudem gewesen, dass weder Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach noch Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch Veranlassung gesehen hätten, die von Heidgen vorgetragenen Zahlen richtig zu stellen. Lang: "Sie sagten kein einziges Wort, sondern schwiegen vor sich hin. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Lachen."