Carl Bertram Hommen Heimatforscher und Journalist wäre am Donnerstag 100 Jahre alt geworden

BAD BREISIG · Seinen 100. Geburtstag hätte am Donnerstag Carl Bertram Hommen aus Bad Breisig gefeiert. Der Journalist und Heimatforscher aus Leidenschaft starb am 1. Juni 2004 im Alter von 90 Jahren.

 Carl Bertram Hommen. Das stets verschmitzte Lächeln war sein Markenzeichen.

Carl Bertram Hommen. Das stets verschmitzte Lächeln war sein Markenzeichen.

Foto: Privat

Hommen hatte ein bewegtes, aber auch engagiertes Leben. Er wurde am 1. August 1913 in Brohl geboren. Durch einen Schulunfall, bei dem er ein Auge verlor, bekam er eine Entschädigung zugesprochen, die es seinen Eltern ermöglichte, ihren Sohn das humanistische Gymnasium in Andernach besuchen zu lassen. Er übersprang bald die erste Klasse und wechselte nach dem Abitur nach Leipzig zur Buchhändlerschule.

Doch ihn lockte auch das Schreiben. Er begann seine journalistische Laufbahn bei verschiedenen Zeitungen in Neuwied, Bremerhaven (damals noch Wesermünde) und Essen. Bis zu seiner Pensionierung leitete er als Chefredakteur die Werkszeitung der August-Thyssen-Hütte in Duisburg-Hamborn.

Hommens Leidenschaft galt und gilt jedoch der Historie und den Geschichten rund um seine Heimat Brohl und Bad Breisig. Gemeinsam mit seiner Frau Gerda zog es ihn nach seinem Arbeitsleben von Moers/Kapellen nach Oberbreisig zurück.

Seinen Ruhestand nutzte er zur Forschung über die Familien Hommen und Geisler und der Familie Felden aus der Biergasse in Breisig sowie zum Schreiben seiner Bücher. Viele Stunden verbrachte er dazu im Archiv in Koblenz Ehrenbreitstein.

Unter anderem veröffentlichte er "Das Breisiger Ländchen - Geschichte und Geschichten aus 2000 Jahren Vinxtbach- und Brohltal", "Geliebte Heimat zwischen Laacher See und Goldener Meile" und "Von Hexen, Schiffern und Papiermachern an Rhein, Ahr und Eifel".

1988 erschien sein Buch über "Die Geschichte von Sankt Viktor Oberbreisig, 950 Jahre Mutterkirche von Breisig". Aus seiner Feder stammen auch zahlreiche Beiträge für das Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler.

Hervorzuheben ist sein Werk "Die Grabmale von Burg Rheineck". Mit Leidenschaft und auch in schmerzlicher Erinnerung an seinen deportierten Freund und Klassenkameraden, den Sohn einer jüdischen Familie aus Sinzig, setzte er alles ein, um die im Jahre 1979 nach der Errichtung eines Zaunes um den Schlossberg Rheineck entfernten Grabsteine des Friedhofes der jüdischen Gemeinde Breisig zu retten.

Durch überaus lebhafte Diskussionen mit dem Schlossbesitzer und mit Hilfe der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz gelang es ihm, dass die am Kesselberg zwischengelagerten Grabmonumente nach alten Aufzeichnungen und Fotos wieder an ihrem ursprünglichen, geweihten Ort aufgestellt wurden.

Für diesen Einsatz und für sein Lebenswerk wurde Carl Bertram Hommen im Jahre 1989 von Landrat Joachim Weiler der Bundesverdienstorden übergeben. Seinen Lebensabend verbrachte er nach dem Tod seiner Frau 1991 in Remagen.

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