Galasitzung der Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft Dreigestirn für einen Abend

BAD BREISIG · Federn ließ der scheidende Prinz Peter II. Busch unter den Augen seiner Prinzessin Biggi I. Geef bei der Gala-Sitzung der Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft (KG) "Mir lossen ohs net bang maache".

 Volles Haus bei der Gala-Sitzung der Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft.

Volles Haus bei der Gala-Sitzung der Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft.

Foto: Martin Gausmann

Beim Enthauptungs-Zeremoniell zum Ende ihrer zweijährigen Amtszeit nämlich kürzte "Henker" Marcus Wagner zu dramatischen "Zarathustra"-Klängen mit einem Schlag mit dem Beil den ausladenden Schmuck an der prinzlichen Narrenkappe.

Zuvor hatte das Prinzenpaar in den Reihen des Elferrats auf der Bühne noch kräftig gefeiert und dann den symbolischen Stadtschlüssel zurückgegeben an Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch.

Zwar konnte die KG für die beiden kommenden Sessionen keine närrischen Regenten proklamieren. Bei der Gala-Sitzung übernahm zwischenzeitlich aber trotzdem ein Dreigestirn das närrische Zepter, nachdem es vor den Augen der Jecken dazu ausgebildet worden war. Alexander Kurp und Markus Feix hatten kurzerhand auf der Bühne eine Schule fürs Dreigestirn eröffnet und schulten Jens-Uwe Gerke als Prinz, Dieter Kindler als Jungfrau und Heiko Kapser als Bauer in Sätzen wie "Das ist der schönste Tag in meinem Leben".

Unter Begleitung des Spielmannszugs der KG und zu "Ach wär ich nur ein einzig Mal ein schmucker Prinz im Karneval" zogen sie später dann tatsächlich unter Alaaf-Rufen und dem Jubel der Jecken in die volle Jahnhalle ein, wenn auch in eher provisorischen Ornaten und wenn sie am Ende ihre auswendig gelernten Phrasen zur Erheiterung der Zuhörer dann doch etwas durcheinander warfen: "Ihr seid die schönsten Breisiger, die noch leben."

Mit Tänzen der KG-Kadetten hatte die Sitzung ihren Auftakt gefunden, und die erste Rakete des Abends zündete schon für die "Eisbrecher" in der Bütt: Der "närrische Pastor" Alexander Kurp erinnerte erstmals gemeinsam mit Sebastian Geoerke als "ne Trötemann" an das einstige Bütten-Duo "Die Harmoniker", dass sein Vater Karli Kurp mit Goerkes Onkel Klaus gebildet hatten.

Mit dem Unterschied, dass Sebastian Goerke nicht unbedingt das musikalische Talent seines Onkels geerbt hatte, was sie neben Spitzen aufs Lokalkolorit gekonnt in Szene setzten. Als "Ähn us Jönnerschdorf" erklärte KG-Vize Irmgard Köhler-Regnery die politischen Ambitionen von Bad Breisigs neuer Bürgermeisterin mit Lucilectrics Lied "Weil ich ein Mädchen bin".

Eine Augenweide aus heimischen Reihen waren auch die Skylight Majorettes, die zu "Atemlos" ebenso wie zur Aschenbrödel-Melodie die Batons rotieren ließen und im komplett abgedunkelten Saal mit den Spitzen ihrer leuchtenden Stäbe Bilder auf die Bühne zauberten. Als Höhepunkt schwang Annika Schmitz Leuchtkugeln an im Dunkeln unsichtbaren Ketten.

Richtig voll wurde es auf der Bühne mit der rund 90 Personen starken Ehrengarde der Stadt Bonn, die erstmals aber nach eigenen Angaben "hoffentlich nicht zum letzten Mal in Bad Breisig zu Gast" waren. Herzlich aufgenommen wurden auch die drei Musiker der "Weitersburger Bengelcher", die mit Kölsche Hits und "Wir fahren alle Bob" die Jeckenschar schnell in Bewegung brachten.

Für Schwung und Stimmung sorgten zudem die ebenfalls von Sitzungspräsident Wolfgang Gerlitz angesagten Poppelsdorfer Schlossmadämchen sowie der Gardetanz der Dragoner und der Auftritt der Blau-Roten Funken.

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