Bad Breisiger Prinzengarde Blau-Rote-Funken feiern jeckes Jubiläum

BAD BREISIG · Mit 11 mal 11 Jahren feiern die Blau-Roten Funken der KG "Mir lossen ohs net bang maache" Bad Breisig in diesem Jahr das wohl närrischste aller Jubiläen. Mit einem großen Funkenfrühstück lädt das Stadtsoldatenkorps die Breisiger Jecken am Sonntag, 16. Februar, zum Mitfeiern in die Jahnhalle ein.

 "Hurra, wir leben noch": Die Bad Breisiger Prinzengarde 1954, neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.

"Hurra, wir leben noch": Die Bad Breisiger Prinzengarde 1954, neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.

Foto: Privat

Bereits 1893, ein Jahr nachdem Bürger Niederbreisigs die Karnevalsgesellschaft gegründet hatten, riefen sie ihr Stadtsoldatenkorps ins Leben. Man ließ dafür typisch französische Artilleristen-Uniformen mit hochformatigen Tschakos (ein ungarischer Husarenhelm) anfertigen.

Gründungschef wurde "Ted" Lövenich, Wirt des ehemaligen Restaurants "Zum Schwan". Von Beginn an spielten die Stadtsoldaten eine wichtige Rolle als Begleitmannschaft des Prinzen, so die legendäre Tollität Louis I. Niederée, der von 1908 bis 1912 das närrische Zepter schwang. Nach dem Ersten Weltkrieg durfte erst ab 1925 wieder offiziell Karneval gefeiert werden.

Im Jahr 1937 schuf man das Amt des Stadtkommandanten als Koordinator, verkörpert durch Toni Bleidt. Er trug eine prächtige Ulanen-Offiziersuniform (polnische Kavalleriegattung) mit einer Tschapka, dem typischen Ulanen-Helm, und jenem wertvollen Marschallstab, der vor einigen Jahren zum Zepter des Breisiger Prinzen aufgestiegen ist.

Kurhausdirektor Fritz Borgelt stiftete 1934 der KG acht blau-rote Prinzengarde-Uniformen mit goldenen Paradehelmen. Mit Fritz Blumenthal an der Spitze entbrannte fortan ein Konkurrenzkampf zwischen den Gardisten und den Stadtsoldaten. Nach der durch den zweiten Weltkrieg erzwungenen Pause ging es erst 1947 wieder los. Von beiden Korps hatten einige Uniformen den Krieg überdauert.

Für den im Krieg gefallenen Karl Lövenich übernahm Theo Schneider die Führung der Prinzengarde, während Hans Thielen wieder die Leitung der Stadtsoldaten übernahm. Später fusionierten die beiden Korps zu den Blau-Roten-Funken, die erneut von Theo Schneider angeführt wurden. Gemeinsam mit Schneidermeister Fritz Kassing entwarf Servatius Feithen eine neue Uniform.

Sie entsprach weitgehend dem Vorbild der alten Prinzengarde, verziert mit ornamentalen goldenen Biesen, die sie heute in der Nachbeschaffung so teuer machen. Als neuer Kommandant übernahm Rainer Klee 1962 die Nachfolge von Theo Schneider. Der heutige Ehrenkommandant übergab den Stab 1981 an Bernd Grünewald, bevor 1984 Dieter Kindler das Kommando übernahm.

Seit 1993 lenkt Kommandant Philipp Klee die Geschicke des Funkenkorps. Mit mehr als 30 aktiven Mitgliedern stellen die Blau-Roten-Funken heute das größte aktive Korps der KG Bad Breisig. "Geboren aus Brauchtum und Toleranz, sind wir ein Team, das zusammen anpackt, feiert und zusammen den Karneval zelebriert.

Aber auch außerhalb der fünften Jahreszeit finden die Funkenfreunde Gelegenheiten zum geselligen Beisammensein", betont Klee. Einer der größten Momente für die Funken ist alljährlich der Manöverball, der diesmal am Samstag, 1. März, ab 20.11 Uhr in der Jahnhalle steigt.

Funkenfrühstück

Um die 121-jährige Vereinsgeschichte und das närrische Jubiläum gebührend zu feiern, laden die Blau-Roten-Funken für den 16. Februar ab 11.11 Uhr zu einem Funkenfrühstück ein. Die Besucher erwartet ein buntes Programm. So haben die Blau-Roten-Funken eigens einen Jubiläums-Garde-Tanz einstudiert.

Darüber hinaus zeigt das Jubiläumskorps zum ersten Mal seinen neuen Jubiläums-Show-Tanz. Freuen dürfen sich die Jecken auch auf die Gastbeiträge der verschiedenen Korps der Karnevalsgesellschaft und Freunde der Blau-Roten. Neben den "Jeckeditz", der Gruppe "Schälpänz" und der Guggemusik "Gasseputzer" gestaltet an diesem Tag die Band "siXtrack" den musikalischen Rahmen. Der Eintritt ist frei.

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