Burgenfest in Altenahr Gaukler und Feuerschlucker beim Burgenfest

ALTENAHR · Der Weinort Altenahr ist mit Pfeil und Bogen, Trinkhorn und Met in das Mittelalter eingetaucht.

 Der Feuerteufel von Are in Aktion.

Der Feuerteufel von Are in Aktion.

Foto: Martin Gausmann

Tänzer mit klingenden Glöckchen an den Gewändern, ein Feuerschlucker, der mit Flammen jonglierte, Jungen und Mädchen vom Kindergarten Sankt Josef als liebreizende Burgfräulein und galante Ritter beim Reigentanz: Schon der Auftakt zum Altenahrer Burgenfest am Samstagmittag ließ den Alltag vergessen. Vielerorts erklang mittelalterliche Musik, und in Gassen und Toreinfahrten waren rustikale Cafés und Restaurants eingerichtet. Wie in den etablierten Betrieben hatten die Bediensteten alle Hände voll zu tun.

Gäste steuerten den romantischen Touristenort aus allen Richtungen an und freuten sich auf unbeschwerte Stunden. Für die Kleinen gab es im Ritterlager an der Ahr einiges zu entdecken, wenn sie Lust hatten, mit Pfeil und Bogen oder mit der Armbrust zu schießen.

Mächtige Trinkhörner aus Rinderhörnern zogen die Blicke an. Wer sich als kleiner Ritter ausstaffieren wollte, konnte sich mit Visier, Schild, Axt, Hellebarde, Lanze aus Holz oder Kunststoff eindecken. Hungrige fanden durchaus auch ungewöhnliche Verpflegung wie Bauernstriezel aus Siebenbürgen, was so etwas ist wie verfeinertes Stockbrot, oder "Goldlocken". Diese herzhaften, knusprig gebackenen frischen Kartoffelchips schienen der Hit unter dem Fingerfood zu sein.

Neben Met und Kreationen unter Namen wie "Hexenblut" gab's Bekanntes wie Erdbeer- und Brombeerwein. Und hoch über dem Bahnhof lockte das "Schwarze Kreuz" zu einem Spaziergang in die Ahrberge.

Wer zurück kam, war am Bahnhof richtig, wo Frauen ihre Kuchen anboten. Der Erlös war wie in jedem Jahr für die weitere Sanierung der Ruine der Burg Are bestimmt. Denn die steht beim Burgenfest im Mittelpunkt. Darum hatten Festbesucher Gelegenheit, die Gemäuer bei einer kundigen Führung kennenzulernen.

"Abstand vom stressigen Alltag" sollten die Besucher des Weindorfes finden, hatte der Vorsitzende des Förderkreises Burgruine Are, Georg Knieps, bei der Eröffnung gesagt. Kein leeres Versprechen. Die Besucher ließen sich schnell von der nicht alltäglichen Atmosphäre einfangen, dankten Artisten und Tänzern mit "Handgeklapper" und antworteten auf die "Huld, Huld-Rufe" fröhlich mit "Jubel".

Wem es draußen zu warm war, der war gut aufgehoben im Gewölbekeller der Winzergenossenschaft, wo drei Künstler aus der Region beeindruckende Arbeiten zeigten. Angelika Furth zeigte ihre Holzschnitte, von denen sie einige zum Thema der Ausstellung angefertigt hatte: "Burg, Land, Wein".

Interessante Fotografien aus dem Ahrtal zeigte Wilfried Lenz, der die Wingerte zu verschiedenen Jahreszeiten abgelichtet hatte. Gisela Thielmann, die Dritte im Bunde, war mit aparten Skulpturen vertreten, meist stark abstrahierte Porträts aus Bronze.

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