Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr Weinbauern melden einen Umsatzrekord

MAYSCHOSS · Die älteste Winzergenossenschaft der Welt hat im 147. Jahr ihres Bestehens einen Umsatzrekord aufgestellt: 7,9 Millionen Euro haben die 414 in der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr zusammengeschlossenen Weinbauern erwirtschaftet, 280.000 Euro mehr als im Geschäftsjahr zuvor.

 Ehrenurkunde für Rudolf Mies (2.v.l.): Matthias Baltes (l.), Rainer Hess (2.v.r.) und Rudolf Stodden.

Ehrenurkunde für Rudolf Mies (2.v.l.): Matthias Baltes (l.), Rainer Hess (2.v.r.) und Rudolf Stodden.

Foto: Martin Gausmann

1,13 Millionen Liter Wein wurden abgefüllt und auf den Markt gebracht, eine Steigerung von fast fünf Prozent im Vergleich zum vorausgegangenen Geschäftsjahr. Kein Wunder, dass es bei der Generalversammlung der Winzer nur zufriedene Mienen gab. Schließlich kann der Gewinn von mehr als 90.000 Euro der ohnehin stattlichen Rücklage zugeführt werden. 2,5 Millionen Euro liegen bei der Winzergenossenschaft nun auf der hohen Kante.

Das Geld wird allerdings in Kürze auch für umfangreiche Investitionen benötigt. So sollen Kellerei und Tanklager umgebaut und erweitert werden. 3,3 Millionen Euro kostet das Vorhaben, das allerdings in erheblichem Maße mit Fördergeldern der EU unterstützt wird. "Es ist der ideale Zeitpunkt. Es gibt hohe Zuschüsse und die Zinsen sind niedrig", meinte der bisherige hauptamtliche Vorsitzende der Traditionsgenossenschaft, Rudolf Mies. Seit 1971 ist er der Genossenschaft treu: Nun wurde er feierlich und vor allem mit viel Beifall verabschiedet. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt - eine Auszeichnung, die bisher einmalig in der langen Geschichte der Genossenschaft ist.

Nachfolger wurde Matthias Baltes. Der 33-Jährige studierte Weinwirtschaft in Geisenheim, arbeitete dann auf einem Weingut in den USA, bevor er an die Ahr wechselte. In den ehrenamtlichen Vorstand rückte zudem Erwin Nolden. Er löste Rolf Leyendecker ab, der nach 26 Jahren ausschied. Markus Kelter wurde indes als Aufsichtsratsmitglied der Winzergenossenschaft bestätigt, die im Ahrtal auf 150 Hektar Wein anbaut. Dies mit wachsendem Erfolg und zunehmender Qualität.

1,3 Millionen Liter Wein des Jahrgangs 2014 sind derzeit in den Kellern der Genossenschaft gelagert und warten auf Käufer. 55 Prozent der Weine werden im Direktvertrieb in den Vinotheken in Mayschoß oder Walporzheim verkauft. Stark wachsend ist aber auch das Online-Geschäft, wie Matthias Baltes unterstrich. Trotz der vielen Stammkunden ist die Genossenschaft weiter auf Expansion aus und beackert die Märkte. "Der Weinmarkt ist kein einfacher", so der neue hauptamtliche Vorstand und Chef von 27 festen Mitarbeitern und rund einhundert Teilzeitkräften.

Mit neuen Flaschenetiketten sollen die künftigen Jahrgänge versehen werden. Auch sie sollen deutlich machen, dass Tradition und Moderne bei der Winzergenossenschaft zueinander passen.

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