Viertklässler aus Dernau Spaß beim Schießen und Skifahren

DERNAU · Wenn auch noch drei der fünf Etappen des EU-Comenius-Projektes ausstehen, so haben die Teams aus Dernau (Deutschland), Màrtély (Ungarn), Bad Gastein (Österreich), Toulouse (Frankreich) und Lichtenvoorde (Niederlande) schon mehr als die Hälfte ihres gesteckten Zieles erreicht: 22 500 Kilometer wollen sie sportlich leisten, um Grenzen in Europa zu überwinden.

 Jolina Kaltschmidt konzentriert sich im Liegen aufs Schießen.

Jolina Kaltschmidt konzentriert sich im Liegen aufs Schießen.

Foto: privat

"Nach unserem sechstägigen Aufenthalt in Bad Gastein mit mehr als 7000 geleisteten Kilometern liegen wir nun bei rund 12.000", freuten sich Schulleiter Ralph Stollorz, Sportlehrerin Bernadette Carnott und die fünf Grundschüler.

Mit den Viertklässlern Jolina Kaltschmidt, Luisa, Bertram, Fabian Schakowski, Felix Ley und Thomas Gröls waren die beiden per Zug nach Österreich gereist, um mit den Teams der anderen Nationen in den Sportarten Biathlon und Skiabfahrt ihrem hoch gesteckten Ziel näherzukommen. Dass dabei auch ganz viel Spaß mit im Spiel war, das trugen die fünf Kinder jetzt ihren Mitschülern vor. Jeder stand Pate für einen Reisetag und berichtete, unterstützt von unzähligen Fotos, die auf der Piste, im Hotel, im Zug oder beim Bürgermeister-Empfang entstanden waren, was sie erlebt hatten. "Im Zug haben wir Schiffe versenkt, nach der Ankunft wurde uns die Skiausrüstung erklärt, geschenkt wurden uns 'Hauben, nicht Mützen' in orange und dann gab's noch eine Autogrammstunde mit dem Ex-Skifahrer Kurt Engl", betonte Jolina.

Luisa fand, dass die Schuhe zum Schneewandern am zweiten Tag wie Tennisschläger aussahen. "Und beim Rutschen, Tauchen und Schwimmen am Nachmittag durften die Kilometer addiert werden", ergänzte Carnott. Fabian hatte mit seiner Mannschaft nicht nur die pure Gaudi auf der Anfängerpiste, sondern auch nach einer Stärkung durch Käsespätzle in der Skialm beim Schuhplattler-Tanzen. Der vierte Tag sah neben Skifahren den Besuch eines Heilstollens vor, "wo man eine halbe Stunde auf einer Liege ruhend nicht reden durfte, wo es sehr dunkel und sehr warm war", beschrieb Felix. Eine wahre Herausforderung war dann der fünfte Tag mit Biathlon, sprich auch Schießen mit Druckluftgewehren. Da war liegend, zielend und schießend höchste Konzentration gefordert. Mit einem Spieleabend schlossen die ereignisreichen Tage in den österreichischen Bergen ab. "Zwar haben wir eine Urkunde mitgebracht, aber es geht nicht um die Platzierung, nicht um den Wettstreit gegeneinander, sondern ums faire Miteinander, den Teamgeist und das Kennenlernen anderer Regionen", so Stollorz.

Der Rektor ist stolz, dass seine "kleine" Schule mit 76 Schülern bis 2015 Teil dieses großen Projektes ist, das die EU mit 22 000 Euro pro Schule fördert. Damit ist die Sankt-Martin-Schule eine von vieren im Land. Die Entfernungen zwischen den Orten sollen sportlich überwunden werden, "da braucht man keine Sprachkenntnisse. Durch das gemeinsame Ausüben auch dem Gastkind unbekannter Sportarten sollen Unterschiede sozialer, kultureller und sprachlicher Natur an Bedeutung verlieren". Nach dem Startschuss im September 2013 mit einem Flashmob zum Lied "Voyage" (der GA berichtete), ging es gleich ins ungarische Màrtély, zu dem Altenahr eine aktive Partnerschaft pflegt. 4600 Kilometer wurden dort von den Länder-Teams mit Reiten, Rudern und Radfahren gemeistert.

Im Juni geht's per Flugzeug ins französische Toulouse (Rugby und Mountainbike), im Frühjahr 2015 ist die Schule an der Ahr Gastgeber in den Disziplinen Leichtathletik und Rudern, der Abschluss erfolgt dann im niederländischen Lichtervoorde im Sommer 2015.

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