Mayschoßer Weinblüten-Festzug Sonnenblumen für die Majestät

MAYSCHOSS · Der Wein blüht und Mayschoß feiert: Weinblütenfest. Konnten die Fans der köstlichen Produkte aus roten und weißen Trauben am Freitag und Samstag unbeschwert am Weinbrunnen feiern, so drohte der Höhepunkt des sommerlichen Spektakels, der große Festzug am frühen Sonntagnachmittag, zur Zitterpartie zu werden.

Weinkönigin Fan Schumacher grüßt von ihrem Festwagen aus die Besucher des Mayschosser Weinblütenfestes.

Weinkönigin Fan Schumacher grüßt von ihrem Festwagen aus die Besucher des Mayschosser Weinblütenfestes.

Foto: Martin Gausmann

Heftige Schauer entluden sich über dem Ort, und die Zuschauer, die sich die besten Plätze schon gesichert hatten, mussten sich flugs ins Trockene flüchten.

Der Regen war für Mayschoß, wo in 30 Jahren beim Winzerfestzug immer die Sonne geschienen hatte und die Schlachtenbummler nach Schattenplätzen Ausschau halten mussten, eine Premiere. Die Verantwortlichen vom Verkehrsverein bewiesen ein gutes Gespür und gaben den Startschuss erst, als sich die schweren Wolken verzogen hatten und die Sonne verhalten durchblickte. So konnte Weinkönigin Fan Schumacher den Höhepunkt ihrer Amtszeit strahlend genießen.

Sie winkte von ihrem hohen, mit Sonnenblumen geschmückten Wagen, und ihre Prinzessinnen, Shameena Zedler und Elena Metzinger, verteilten eifrig Autogrammkarten. Übrigens wird Elena in einem Jahr als Königin des traditionsreichen Weinorts selbst oben auf dem Wagen stehen.

An eine gute Tradition knüpfte der Kirchenchor mit seinem prächtig ausgestatteten Festwagen zum Thema "Hochzeit zu Kanaa". Vorbild für das Weinwunder müsse der Ahrwein gewesen sein, gab die illustre Gesellschaft an der festlichen Tafel, die Pokale schwenkend, zum Besten. Die Junggesellen als Gallier mit Hörnerkappen und in Fellen standen dem nicht nach. "Der rote Mirakelsaft gibt die Kraft, mit der ein Mayschosser großes schafft", warben sie für ihr Heimatdorf. Und die "Närrischen Freunde" als Steinzeitmenschen setzten noch eins drauf: "Für die Flintstones ist es klar, den besten Wein gibt es an der Ahr."

Der "Mirakelsaft" ist allerdings nicht geschenkt, sondern Produkt harter Arbeit. Als Heinzelmännchen mit roten Zipfelmützen zeigte der Winzerstammtisch, woher Hilfe kommen kann. Grasgrün dagegen die Raupen von den Mayschosser Möhnen: "De Knoppefresser will nicht schaden, will sich nur am Blattwerk laben", verharmlosten sie ein Problem mit dem Schädling. Optimismus verbreitete der Eifelverein: "Ahrsteig hin, Ahrsteig her - selber bauen ist nicht schwer."

Auf dem Wagen war eine prächtige Ahrlandschaft mit Gipfelkreuz und Aussichtspunkt errichtet. Tatsächlich haben die Mayschosser "ihr" künftiges Stück Ahrsteig bereits hergerichtet. Über Mayschoß soll der Steig künftig nach Rech führen, ins "Hollywood des Ahrtals", wie der Heimat- und Verkehrsverein Rech mit vielen Sternen des Ahrtals darstellte: von der Domina über den Portugieser bis hin zu den Burgundern.

Mit dabei auch die Recher Weinmajestät, Juliana Groß. Glanz verliehen dem Festzug außerdem die Altenahrer Königin Lisa Schmidt, Majestäten aus Ahrweiler und Walporzheim sowie eine strahlende Ahrweinkönigin Michelle Skruth. Mayschoß-Freunde aus Kerkrade bereicherten den Zug mit einer farbenfrohen Fahnen-Parade, und schließlich thronte Florian Schäfer als Weingott Bacchus zufrieden schmunzelnd auf seinem hohen Fass - eine Muse zu seinen Füßen.

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