Lucia Markt Recher Höfe öffnen für unzählige Besucher ihre Türen

Rech · Was gibt es an kalten, dunklen Wintertagen Schöneres, als neben einem warmen Ofen im Kerzenschein zu sitzen und mit Freunden zu plaudern? Die Recher Bürger hatten beim Lucia Markt viele solcher Orte geschaffen.

Gemütlichkeit ist in den Recher Höfen Trumpf für die Lucia-Markt-Besucher

Gemütlichkeit ist in den Recher Höfen Trumpf für die Lucia-Markt-Besucher

Foto: Martin Gausmann

Ob in Höfen, Hallen, Schuppen, Scheunen: Überall gab's heimelige Plätze, um Kälte und Schnee für eine Weile zu vergessen und gut gestärkt weiter auf Entdeckungstour durchs Dorf zu gehen. Denn zum Lucia Markt öffnen die Recher die Tore ihrer Anwesen, und es macht Spaß, sich umzusehen.

Etwa in der Weingut Brennerei, wo der Bollerofen zum Aufwärmen in den Weinkeller lockt und fröhliche Grüppchen im Schummerlicht beieinander sitzen. Neuerdings werden auch die "Remise" und die "Wäschköch" festlich dekoriert einbezogen.

Was Dekoration angeht, ist der Hof Bärenbach traditionell Spitze. Schon am Samstagnachmittag war vor lauter Menschen wenig von dem liebevoll herausgeputzten Winzerhof zu sehen. Die Stände mit Speisen und Getränken waren belagert, bei den Apfelwaffeln hieß es Schlange stehen. Unermüdlich drehte Andi von der Ahr seinen Leierkasten.

Zu den traditionellen Adressen gehört der Forellenhof, wo Christian Eller und seine Frau pausenlos damit beschäftigt waren, die Fische räucherwarm zu servieren. Als sehr vitaler Nikolaus verschenkte Sohn Marcell schokoladene Weihnachtsmänner an die Kinder. Stolz berichtet Christian Eller über seinen Schwiegervater Bernhard Hostert, der den Lucia Markt Ende der 1980er Jahre nach altem Vorbild mit dem Heimat- und Verkehrsverein neu initiiert hatte. Daraus entwickelte sich die Erfolgsgeschichte eines vorweihnachtlichen Marktes ganz eigener Prägung.

Nach alten Berichten war es Graf Phillip von Virneburg, der den Recher Bürgern an ihrem Patronatsfest, dem Namenstag der heiligen Lucia, einen Markt gestattete. Als Erinnerung daran kommt Jahr für Jahr ein Reitertross mit Gauklern und Gesinde von der nahen Saffenburg ins Dorf und bringt Abwechslung ins Marktgeschehen.

Zurück zu den Gehöften: Dazu gehört auch die ehemalige Dorfschänke, wo vom einstigen Kohlenkeller bis in die großen Hallen Kaffee, Kuchen, Suppe, Glühwein für den guten Zweck verkauft werden. Die Familien van den Brekel und Metzinger unterstützen den Bonner Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche. Zur Förderung ihrer Arbeit waren auch die Lions mit ihrem traditionellen Plätzchenstand und Bücherflohmarkt präsent.

Die rustikale Verpflegung reichte von Ahrtaler Schnibbelchen über Reibekuchen bis hin zu Erbsensuppe und Schmalzbroten. Interessant waren die meist regionalen Angebote an den Buden am Straßenrand. Da präsentierte das Bad Münstereifeler "Printenhaus" das würzige Gebäck in zwölf Sorten. Da fanden Backmischungen für aparte Brote dankbare Abnehmer wie auch Nudeln in allen Geschmacksrichtungen, handgestrickte Socken, Mützen und Schals, Marmeladen, Würste, Ziegenkäse aus der Eifel, Öl und Oliven aus Frankreich, Modeschmuck in vielen Variationen, adventliche Gestecke und fröhliche Engelchen.

Gab es mit Eintreffen des Landgrafen von der Saffenburg am Samstagabend ein besonderes Schauspiel, so erwarteten viele den eigentlichen Höhepunkt des Marktes am gestrigen Nachmittag: den Auftritt der schwedischen Lichterkönigin Lucia und ihrer Gefährtinnen.

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