Kindergruppe des Theatervereins "Eintracht" Dernau Mädchen mischen Märchen auf

DERNAU · Die Männer stehen Schlange, doch die Angebetete hat kein Auge für sie. Überhaupt will sich die Märchenprinzessin ihrem Schicksal nicht fügen. Dornröschen will nicht einschlafen. Vielmehr hiphoppt sie über die Bühne.

"Warum fasst sie die Spindel nicht an?", fragt die schwarze Fee. "Sie tanzt immer nur diesen komischen Tanz", beklagt sich einer der Prinzen. Und die gute Fee findet das alles "eine Katastrophe".

Es ist einiges durcheinandergeraten im Stück, das die Kindergruppe des Theatervereins "Eintracht" Dernau in diesem Jahr unter Leitung von Sonja Kurth, Ulrike Bertram und Heidi Sebastian inszeniert hat. Mit "Die märchenhafte Zeitmaschine" von Simone Engist feiern die 31 Akteure im Alter von acht bis 15 Jahren am Samstag, 30. November, im Dernauer Gemeindehaus Premiere.

Noch wird indes an den Kostümen gefeilt und an Kulissen und Requisiten gearbeitet. Insbesondere die Zeitmaschine wird Chef-Techniker Franz-Josef "Jubba" Stodden noch beschäftigen. Ihr Rattern und Zischen hat er schon gut im Griff, aber das Aussehen ist noch nicht perfekt.

Und einen Blick ins Textheft wagen neben einzelnen Akteuren und Souffleuse Christina Kurth zwischendurch auch noch mal die Regisseurinnen. "Zu viel Zauberei", lacht eine. Dabei ist gar kein Hokuspokus im Spiel. Vielmehr sind es die "Crazy Girls", die die Märchenwelt im Stück so aufmischen.

Die vierköpfige Mädchengang (gespielt von Nadja Sebastian, Laura Nietgen, Annalena Kurth und Leona Schnitzler) hat nämlich die nicht ganz funktionsfähige Zeitmaschine von Professor Peter Päng (Noah Josten) ausprobiert, und dessen Enkel Tom (Johannes Spindler) und Clara (Lara Sebastian) haben danach alle Hände voll zu tun mit der Schadensbegrenzung. Schließlich ist den "Crazy Girls" Dornröschen (gespielt von Alina Riske) nicht genug: auch andere Märchen werden von ihnen "heimgesucht".

Schneewittchen (Angelina Dewald) geht den Zwergen langsam auf die Nerven, weil die böse Königin nur noch damit beschäftigt ist, ihr von den Crazy Girls kreiertes neues Outfit bewundern zu lassen, anstatt Schneewittchen zu vergiften. Aschenputtels Prinz verliebt sich in eines der Crazy Girls, und die Bremer Stadtmusikanten bekommen von den vier ausgeflippten Mädels sogar Gesangsunterricht.

Lustig sollte es sein und einen Aha-Effekt bei ihr auslösen, erklärt Sonja Kurth ihre Kriterien für die Stückauswahl. Zum zehnten und letzten Mal führt sie in diesem Jahr bei der Kindergruppe Regie: "Außerdem sollten möglichst viele Kinder, die eine wollten, auch eine Rolle bekommen."

Viele, die zum ersten Mal dabei sind, haben diesmal sogar gleich eine Sprechrolle bekommen, und manche Kinder treten auch in verschiedenen Rollen auf. So wie die sieben Zwerge, die nicht nur mit Zipfelmützen aufmarschieren sondern kurzerhand mit Diadem zu Edeldamen mutieren. Klar, dass auch fetzige Musik mit im Spiel ist, und die Zuschauer dürfen gespannt sein, was sich sonst noch so tut im Märchenland auf der Bühne des Dernauer Gemeindehauses.

"Die märchenhafte Zeitmaschine" ist in Aktion zu erleben am Samstag, 30. November, und am Sonntag, 1. Dezember, jeweils um 15 Uhr im Dernauer Gemeindehaus. Einlass ist eine Stunde vor Beginn. Karten gibt es an der Tageskasse.

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