Wanderweg zwischen Kreuzberg und Walporzheim Lücke im Ahrsteig ist geschlossen

ALTENAHR · Im Herbst könnte das Projekt vollendet sein, hatten die Bürgermeister der Gemeinden an der Mittelahr im Frühjahr gehofft. Mittlerweile hängen noch letzte Blätter an den Bäumen, das Laub der Weinstöcke zeigt sich prächtig bunt gefärbt - und die Lücke im Ahrsteig zwischen Kreuzberg und Walporzheim ist geschlossen.

 Durch das bei Altenahr gelegene Teufelsloch hat der Ahrsteig-Wanderer die perfekte Aussicht auf Altenburg.

Durch das bei Altenahr gelegene Teufelsloch hat der Ahrsteig-Wanderer die perfekte Aussicht auf Altenburg.

Foto: Martin Gausmann

Die Trasse ist bis auf wenige kleine Abschnitte bereits ausgeschildert. Lediglich einige Restarbeiten sollen in dieser Woche noch erledigt werden. Dann können Ahrbesucher mit Stock und Hut und Wanderschuhen endlich den neuen Weg beschreiten und die Schönheit des Streckenabschnitts an der Mittelahr sowie die Gastfreundschaft in den Orten in vollen Zügen genießen.

Das Dilemma hatte sich bei der Konzeption des Prädikats-Wanderwegs vor einigen Jahren gezeigt, weil einige Grundstückseigentümer die Wegeführung durch ihre Parzellen abgelehnt hatten. Schließlich gestattete die Verwaltung der von Arenbergischen Güter zwei Verbindungswege durch ihr Terrain für ein Jahr, verlängerte die Erlaubnis um ein weiteres Jahr und zog danach beide Trassen ein.

Das hatte die Ortsgemeinden Altenahr, Mayschoß, Rech und Dernau auf den Plan gerufen. Hatten die Verbindungswege die Mittelahrgemeinden ohnehin in hohem Bogen umgangen, so konnten sich Wanderer jetzt allenfalls mit GPS-Geräten und Wanderkarten auf eigene Faust einen Weg durch das Gelände mit seinen schroffen Schieferbergen suchen. Interessant ist, dass die jetzt gefundene Trasse bis auf wenige Änderungen der ursprünglich von den Gemeinden vorgesehenen Wegeführung entspricht.

Anknüpfung am Bahnhof in Kreuzberg

In Kreuzberg knüpft der Weg am Bahnhof an den bislang als "Ahrsteig blau" (Blankenheim bis Kreuzberg) deklarierten Weg an. Es geht über die Bahn und gleich dahinter auf die Hohe Ley (Lingenberg), am Altenburger Martinsfeuerplatz vorbei Richtung Horn, wieder runter zur Schule, danach hoch zum Teufelsloch, über das Schwarze Kreuz und das "Nückelchen" ins Tal und über die Ahr zum Parkplatz. Der Weg passiert den Straßentunnel, führt dann auf die rechte Ahrseite, schwingt sich hoch zur Krähhardt und kommt auf Mayschosser Gebiet. Es ist eine Strecke, die dem Wanderer gute Kondition abverlangt, ihn aber auch mit fantastischen Ausblicken etwa durch das Teufelsloch ins Langfigtal, aus dem Tal hinauf zur Ruine der Burg Are und von der Hochebene in die Eifelberge belohnt.

Auf Mayschosser Gebiet geht es weiter über den Marienruhweg und dann auf halber Höhe zwischen Wald und Wingerten Richtung Saffenburg und Rech. Am Marienruhweg musste ein kurzer Abschnitt gesichert werden, was durch Felsabstemmungen und die Montage eines Handlaufs bereits geschehen ist, berichtet Bürgermeister Hans-Ulrich Jonas.

Weiter nach Rech benutzen die Wanderer zunächst den Weg zum dortigen Friedhof, biegen aber noch in der Höhe nach links auf einen freigelegten Waldpfad ab. Hier werden laut Bürgermeister Hans Dieter Kutscher noch in dieser Woche zwei Treppen und ein Handlauf installiert. Der Weg führt in die Ebene und zum Recher Sportplatz. Dann geht's über die Nepomuk-Brücke und am linken Ahrufer weiter nach Dernau und dort über die Brücke an der Steinbergsmühle wieder an die rechte Seite der Ahr. Zwischen den Häusern führt der Steig bergan und am Jodokus-Heiligenhäuschen nach links.

Name steht noch nicht fest

Man erreicht einen Querweg Richtung Krausberg, kommt zur dortigen Eifelvereinshütte und zum Aussichtsturm und weiter über die ursprünglich vorgesehene Trasse zum Anschluss an die Wege der Gemarkung Ahrweiler beziehungsweise den "Ahrsteig rot", der die Wanderer bis zur Flussmündung in Sinzig bringt. Wie der Dernauer Bürgermeister Alfred Sebastian berichtet, konnte die Gemeinde die Trasse durch einen Grundstückstausch realisieren.

Ob das Mittelstück künftig "Ahrsteig blau", "Ahrsteig rot" oder gar "Ahrsteig grün" heißen wird, steht noch nicht fest. Diese Frage wird wohl erst geklärt, wenn der Weg zertifiziert ist, womit die Bürgermeister in der zweiten Hälfte 2016 rechnen. Derzeit ist die Trasse mit Eifelvereinsschildern als "Verbindungsweg" ausgeschildert, schwarze Schrift auf weißem Grund.

Auf Dernauer Gebiet fehlen noch ein paar Schilder, die Bürgermeister Sebastian in der Post fand nach Rückkehr von der Preisverleihung im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Dort hat Dernau bekanntlich "Gold" geholt. Der Lückenschluss dürfte eine Goldmedaille für die gesamte Mittelahr sein.

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