Männergesangverein Loreley Langjährige Mitglieder in Dernau geehrt
DERNAU · "O Mosella, du hast doch so viel Wein", erklang es am Samstagabend vollmundig aus dem überdachten Hof der Dagernova-Eventhalle in Dernau. Eine feier- und sangesfreudige Gesellschaft hatte sich dort zum Herbstfest des Männergesangvereins "Loreley" eingefunden.
Und in die Gläser floss natürlich Wein von der Ahr. Helmut Fischer, seit einem halben Jahr als Nachfolger von Bernd Heinz Vorsitzender der "Loreley", freute sich über den guten Zuspruch auf die Einladung. Der Verein hatte wenige Tage vor dem Fest mit Handzetteln in allen Dernauer Haushalten geworben.
Für den Chor bedeutet das Herbstfest eine schöne Einnahmequelle. "Wenn es gut läuft, können wir mit dem Erlös unseren Dirigenten ein halbes Jahr lang bezahlen", sagte Fischer. Zudem hatten Freunde, Förderer, vor allem aber die Frauen Kuchen gebacken und für den Nachmittagskaffee zur Verfügung gestellt.
Viele Wanderer und Gruppen hatten die Gelegenheit zu einer gemütlichen Rast wahrgenommen. Am Abend, als der "Liederkranz Ahrbrück" zu Gast war, stand freilich der Wein neben herzhafter Verpflegung im Mittelpunkt.
Ehrungen langjähriger treuer Sänger waren neben der guten Laune der Höhepunkt am Abend. An erster Stelle geehrt wurde Werner Dresen für 60 Jahre Treue zum Chorgesang. Schon mit 13 Jahren war er dem Bachemer Männerchor beigetreten, nach der Hochzeit hatte er sich in Dernau niedergelassen und singt seit 1964 bei der Loreley im ersten Bass. Viele Jahre lang war er auch Solist und hat 16 Jahre im Vorstand mit gearbeitet.
Vor 50 Jahren wurde Günther Steuper von der Freude am Chorgesang gepackt, er trat dem MGV Adendorf bei, nach seinem Umzug nach Ringen sang er im Bölinger Liederkranz, ging 1999 nach Ahrweiler, ließ seine Tenorstimme im dortigen Männerchor erklingen und war auch Mitglied im Meister-Chor. 2006 kam er nach Dernau und zu "Loreley".
Dritter im Bunde der Geehrten war Robert Surges, er singt im ersten Bass, ist 1974 der "Loreley" beigetreten und treu geblieben. Viele Jahre arbeitete er im Vorstand mit, ist noch immer Noten- und Getränkewart. Die Urkunden überreichte Rita Löhndorf aus Ahrbrück vom Kreis-Chorverband.
Freilich ist die langjährige Treue zum Chorgesang ein Pluspunkt für jeden Verein. Die andere Seite der Medaille weist aber aus, dass auch bei der "Loreley" jüngere Sänger fehlen. Fischer nannte als Durchschnittsalter des Chors mit 120 Mitgliedern 72 Jahre. Mehr Zuspruch bei Angehörigen der jüngeren Generation hätten etwa Gospel-Chöre, sagt er.
Dagegen erfreut die "Loreley" ihr Publikum mit dem überlieferten Liedgut. Zu hören ist der Chor etwa bei Veranstaltungen im Dorf, bei Winzerfesten und Goldhochzeiten.
