Jugendliche lernen soziale Berufe kennen Jungs schnuppern in Frauenjobs

ALTENAHR · Frohe Gesichter im Altenahrer Rathaus: Bürgermeister Achim Haag und Jugendpfleger Werner Söller stellten die Teilnehmer an dem gerade abgeschlossenen Projekt "Sozial engagierte Jungs" (SeJ) vor.

 Werner Söller (2. v. r.) dankt den Jungs für ihr Engagement.

Werner Söller (2. v. r.) dankt den Jungs für ihr Engagement.

Foto: Martin Gausmann

Es war das fünfte Projekt dieser Art in der Verbandsgemeinde, bei dem heranwachsende Jungs ab 14 Jahren eingeladen sind, Berufe kennenzulernen, die meist von Frauen ausgeübt werden. Nach einem halben Jahr durften sie jetzt Bescheinigungen über ihr ehrenamtliches Engagement mit nach Hause nehmen.

Im Herbst hatte ihr Einsatz in den Kindertagesstätten Dernau, Altenahr, Ahrbrück, Hönningen, Kalenborn sowie in den Grundschulen Dernau, Ahrbrück, Altenahr und an der Ahrtalschule begonnen. Mit Justin Seutwe-Naddny hatte sich erstmals ein junger Grafschafter im Maternusstift in Altenburg über Altenpflege informiert, und Jens Hasenberg aus Bengen hatte sich für die Arbeit im Jugendbüro der Verbandsgemeinde Altenahr interessiert.

Einmal pro Woche hatten die elf Teilnehmer freiwillig und ehrenamtlich Freizeit investiert, um sich in sozialen Berufen umzusehen. Und der Tenor beim Treffen nach Abschluss des Projekts im Altenahrer Rathaus war positiv: seitens der Teilnehmer und auch seitens der beteiligten Einrichtungen, die sich für die Mitarbeit der Jugendlichen geöffnet hatten.

Dominic Müller aus Ahrbrück, der sich für die Arbeit in der Kita Hönningen entschieden hatte, fasste die Erfahrungen zusammen: "Wir Jungs waren Fremde und sind jetzt Freunde", beschrieb er das Klima in der Gruppe. Bei der Arbeit seien unter anderem Kommunikation und Teamfähigkeit gefragt gewesen. In dem Einsatz über 20 Wochen hätten sie die Einrichtungen und auch ihre Betreuer gut kennengelernt. Müller dankte der Verbandsgemeinde, die dieses Projekt ermöglicht hatte, er dankte den Einrichtungen für ihre Offenheit und den Eltern für ihre Hilfe. Er hoffe, dass auch andere Jungs diese Erfahrungen künftig machen könnten.

Jugendpfleger Söller bestätigte, dass der Einsatz in den sozialen Einrichtungen eine wichtige Erfahrung für die Heranwachsenden gewesen sei. "Ich bin sehr stolz auf Sie, dass Sie durchgehalten haben", lobte Verbandsbürgermeister Achim Haag. "Ich würde mich freuen, wenn Sie weitermachten." Die Arbeit müsse nicht bierernst sein, sie dürfe Spaß machen. Es sei schon etwas Besonderes, wenn sich Jungs in Berufen umschauten, die in der Regel von Frauen ausgeübt würden.

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