Sankt Martin in Dernau Etwas Weihnacht und eine Prise Weinmarkt

DERNAU · Der Weinort Dernau platzte am Wochenende aus allen Nähten, denn der traditionelle Martinsmarkt hat sich zu einer rundum gelungenen Erfolgsgeschichte entwickelt. Dieser vorweihnachtliche Markt mit einer Prise Weinfest wurde bereits zum 15. Mal unter Federführung von Ingrid Näkel-Surges, Elke Surges und Werner Schumacher ausgerichtet und mausert sich immer mehr zu einem echten Publikumsrenner.

 Friedhelm Hess und "Samurai" führten den Martinszug an.

Friedhelm Hess und "Samurai" führten den Martinszug an.

Foto: Martin Gausmann

Mit seinen elf liebevoll dekorierten Winzerhöfen, die an diesem Wochenende ihre Türen und Tore öffnen und allerlei Leckerein anbieten, und fast 100 urigen Markthütten lockt der Martinsmarkt mit strahlendem Lichterglanz und vielseitigem Angebot rund um die Pfarrkirche Tausende von Besuchern aus Nah und Fern an. Weinkönigin Nora Heimermann eröffnete am Samstagnachmittag zusammen mit Prinzessinnen Larissa Schäfer und Jennifer Schäfer den Martinsmarkt offiziell vor der Eventhalle der Weinmanufaktur Dagernova mit einem Glas Dernauer Spätburgunder.

Organisationschefin Ingrid Näkel-Surges erinnerte dabei noch einmal an die Fackelwanderung vom Vorabend mit ihrer unvergleichlichen Stimmung und der zauberhaften Atmosphäre beim nur durch flackernde Fackeln erhellten Gang durch die dunklen Weinberge: "Ein einmaliges Erlebnis!" Sie stellte aber auch unmissverständlich klar: "Wir werden unser Martinsfest nicht zu einem Sonne-, Mond- und Sternefest umbenennen, für uns hat der Heilige Mann eine besondere Bedeutung."

Man lasse sich seine Traditionen nicht nehmen, zumal die Botschaft des Teilens und der Nächstenliebe allen Menschen und allen Religionen gut zu Gesicht stehe. Da nickte auch Pastor Lothar Anhalt zustimmend, ebenso wie der Landtagsabgeordnete und Kreisbeigeordnete Horst Gies.

Zuvor war ein kleiner, vorweggenommener Martinszug von der Grundschule aus rund um die Kirche gezogen, vorneweg der neue "Sankt Martin" Friedhelm Hess auf dem Deutsch-Rheinländer Kaltblut "Samurai" aus dem Stall von Gerd Josten. Karl-Hubert Kreuzberg fungierte dabei als "armer Mann", der den Heiligen um seinen Mantel bittet.

Mit Hochachtung gedachte man des langjährigen Sankt-Martins-Darstellers Günther Müller, der im Januar an seinem 80. Geburtstag plötzlich verstorben war. Er hatte das Amt sage und schreibe 65 Jahre lang ausgeübt. Die Kirchdauner Dorfmusikanten begleiteten den Zug musikalisch, und bei der Eröffnungszeremonie glänzte das Jagdbläsercorps Ahrtal unter Leitung des stellvertretenden Hornmeisters Walter Klasen wie schon seit vielen Jahren wieder mit dem "Horrido-Marsch" und einigen "Totsignalen".

Am Abend folgte dann der richtige Martinszug mit Hunderten von Kindern samt ihren Eltern und Großeltern. Währenddessen brannten die fünf Dernauer Junggesellen-Rotten ihre liebevoll aufgetürmten Martinsfeuer auf den Anhöhen rund um den Ort ab. Wie immer lieferten sich die "Baache", die "Hardte", die "Patt Nöcke" und die "Ortesse" einen beachtlichen Wettkampf.

Auch am Sonntag hatte der Heilige Mann noch einmal einen Auftritt, denn er verteilte leckere Martinswecken an die kleinen Gäste des Martinsmarktes, die ihm förmlich aus den Händen gerissen wurden. Anschließend lauschten viele Kulturinteressierte dem Orgelkonzert in der Pfarrkirche Sankt Johannes Apostel, bevor nach Einbruch der Dunkelheit das letzte Stündlein des Kirmesmannes geschlagen hatte. Die fröhliche Zeremonie endete wie in jedem Jahr mit dessen Flammentod.

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