Mayschoßer Weinblütenfest Ein Benefizwein rettet die Burgruine

MAYSCHOSS · Ein Glas edlen Rebensaft genießen und dabei noch etwas Gutes für die Region tun - was kann es Schöneres geben für einen Freund des Ahrtals? Mit der "Edition Saffenburg" eröffnet die Winzergenossenschaft Mayschoß/Altenahr diese Möglichkeit nun schon seit vielen Jahren. Die 17. Auflage dieses hochwertigen Spätburgunder-Weins können alle Weinfreunde beim Mayschoßer Weinblütenfest am kommenden Wochenende, 19. bis 21. Juni, erstmals probieren und mit dem Kauf den Erhalt der Burgruine Saffenburg unterstützen.

 Präsentation des Spätburgunders: Rainer Hess (von links), Hartwig Baltes, Astrid Rickert, Rolf Münster, Matthias Baltes.

Präsentation des Spätburgunders: Rainer Hess (von links), Hartwig Baltes, Astrid Rickert, Rolf Münster, Matthias Baltes.

Foto: Martin Gausmann

Die Mitglieder des "Fördervereins Saffenburg" durften schon vorab bei der offiziellen Präsentation auf der Burgruine Saffenburg dabei sein und den neuen "Benefizwein" als erste verkosten. Das Besondere an der "Edition Saffenburg" ist, dass die Winzergenossenschaft für jede verkaufte Flasche einen Euro an den Förderverein spendet.

Der hat es sich zum Ziel gesetzt, die einst mächtige Burg aus dem elften Jahrhundert, somit die älteste Burg im Kreis Ahrweiler, dauerhaft zu sichern und das Hochplateau zu sanieren. Erst 2014 hatte der Verein das Umfeld der Burg mit einer 800 Meter langen Umzäunung versehen, damit ab August drei Ziegen die Beweidung der Außenanlage in bewährter Form übernehmen können.

"Mit dieser Art der Grünpflege sind wir überaus zufrieden, denn von Hand ist das in diesem steilen Gelände nur mit äußerster Mühe durchzuführen", so Vorsitzender Hartwig Baltes. Auch eine Beleuchtung des Wegs wurde installiert, außerdem spendeten die Kreissparkasse Ahrweiler und die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel jeweils zwei Waldsofas und das RWE drei stabile Sitzgruppen, auf denen sich künftig die Wanderer und Besucher ausruhen können.

Winzergenossenschafts-Vorstand Matthias Baltes hatte zuvor neben Verbandsbürgermeister Achim Haag auch die Ortsbürgermeister Fred Sebastian (Dernau), Dieter Kutscher (Rech) und Hans-Ulrich Jonas (Mayschoß) begrüßt. Er erinnerte daran, dass die erste Präsentation im Jahr 2000 im Hof der Winzergenossenschaft stattgefunden habe, später auch einmal in den Weinbergen - jetzt habe man aber mit der neuen Schutzhütte unterhalb der Saffenburg einen perfekten Platz gefunden. Dank der neuen Hütte werde das Plateau auch im touristischen Bereich immer stärker genutzt und erfreue sich von Jahr zu Jahr steigender Beliebtheit. Zumal in den Monaten Mai, September und Oktober die Hütte auch bewirtet sei.

Unter großem Beifall überreichte Matthias Baltes den Erlös aus dem Verkauf der Edition Nummer 15 aus dem Jahrgang 2011 in Höhe von 14 406 Euro an den Vorsitzenden Hartwig Baltes. Mittlerweile hat die Winzergenossenschaft damit fast genau 200 000 Euro dank der "Edition Saffenburg" an den Förderverein gespendet.

"Dieser Erfolg rührt natürlich von der hervorragenden Qualität des Weines, für die Kellermeister Rolf Münster verantwortlich ist", wusste Baltes, "aber genauso von der tollen künstlerischen Gestaltung des Etiketts durch den Mayschoßer Künstler Rainer Hess." Der gestaltet nämlich schon von Anfang an die Etiketten mit einem themenbezogenen Gemälde, das jeweils bei der Vorstellung des Weines meistbietend versteigert wird. Diesmal war es Christoph Frings, der das Bild mit dem Titel "Saffenburg-Impressionen" für 510 Euro ersteigert und so die Spendensumme aus Versteigerungen auf mehr als 8000 Euro erhöhte.

Genossenschafts-Kellermeister Rolf Münster stellte den neuen Spätburgunder vor und berichtete davon, dass 31 Kellermeister aus Baden, die derzeit die Ahr besuchen, bei einer Verkostung am Vormittag hellauf begeistert gewesen seien. Dabei sei 2013 ein relatives schwieriges Rotweinjahr gewesen, dennoch habe man ein sehr ansprechendes Produkt kreiert.

Die 90 Grad Oechsle, die der Wein auf die Mostwaage brachte, seien eine Seltenheit in diesem Jahr und stellten somit den oberen Qualitätsbereich dar. "Aber Mostgewicht ist nicht alles, die Qualität liegt in der Traube selbst", wusste Münster. Mit einem traditionellen Ausbau, bei dem allerdings 20 Prozent in kleinen Barriquefässern heranreiften, habe sich der sehr trockene Tropfen ausgezeichnet entwickelt.

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