Dernauer Gemeindehaushalt Die Ausgaben sind höher als die Einnahmen

DERNAU · Same procedure as every year - die gleiche Misere wie in allen Jahren. Bürgermeister Alfred Sebastian brachte im Rat den Dernauer Gemeindehaushalt ein. Und trotz erheblicher Fehlbedarfe (157.800 Euro im Ergebnishaushalt und 73.000 Euro im Finanzhaushalt) stimmte das Gremium einstimmig zu.

Viele Bürger dürften sich freuen. Wird der Haushalt genehmigt, kann Dernau in diesem Jahr den Kunstrasenplatz bauen, und auch die dazugehörige Leichtathletik-anlage wäre abgesichert. Im Rahmen der Dorferneuerung könnte der Weinbrunnenplatz in absehbarer Zeit umgestaltet werden. Realisiert würde das Projekt 2015/16 mit erheblichen Landeszuschüssen.

Vorgesehen ist außerdem eine Linksabbiegespur im Gewerbegebiet. Auf einen Antrag hin, den die CDU zusätzlich einbrachte, soll außerdem der bahnseitige Fußweg von der Esso-Tankstelle zum Bahnhof saniert werden, wofür zusätzlich 10.000 Euro erforderlich sind. Der Bauausschuss soll darüber beraten wie auch über Vorkehrungen vor Starkregen.

Im Ergebnishaushalt stehen Aufwendungen von 1,94 Millionen Euro den Einnahmen von 1,8 Millionen Euro gegenüber, im Finanzhaushalt Auszahlungen von 1,6 Millionen den Einzahlungen von 1,5 Millionen Euro. Zur Finanzierung der Investitionen sind Kredite von 135.000 Euro erforderlich.

Wie auch in Mayschoß verschlingen Kreisumlage (559.400 Euro), Verbandsgemeindeumlage (474.700 Euro), Grundschulumlage (76.000 Euro) und Gewerbesteuerumlage (58.100 Euro) 91 Prozent der Gemeindeeinnahmen. Rücklagen hat Dernau nicht mehr, aber 1,75 Millionen Schulden, knapp 1000 Euro pro Einwohner, deutlich mehr als der Landesdurchschnitt.

CDU-Fraktionssprecherin Ingrid Näkel-Surges sah dennoch "einen Hoffnungsschimmer". Schließlich habe der Ergebnishaushalt 2012 mit einem Überschuss von 51.000 Euro abgeschlossen, der Finanzhaushalt mit einem Plus von 77.000 Euro. Die Fehlbeträge im aktuellen Haushalt seien auf den Bau des Kunstrasenplatzes zurückzuführen. In den kommenden Jahren sänken die Fehlbedarfe stark, das Einkommen der Gemeinde verbessere sich dank Mehreinnahmen durch Weinwirtschaft und Tourismus, Anhebung der Grundsteuern sowie durch Parkgebühren.

"Verwalten statt gestalten" stellte Udo Creuzberg für die FBL als Motto über den Haushalt 2014. Nur durch die Parkgebühren seien die Investitionen zu finanzieren. Zwar gebe es zum Kunstrasenplatz auch kritische Stimmen, aber er komme der wichtigen Jugendarbeit zugute. Absolute Priorität hätten für die FBL die Maßnahmen zur Vorsorge gegenüber Starkregen.

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