Weinbrunnenplatz in Dernau "Der Platzausbau ist das i-Tüpfelchen in der Ortsmitte"

DERNAU · Auf der Suche nach einem Konsens ist derzeit Dernaus Ortsbürgermeister Alfred Sebastian (CDU). Mit verlässlichen Zahlen zur Kostenaufstellung und möglichen Förderungen für das sich zum Politikum entwickelnde, aber in seinen Augen wichtige Projekt "Umbau und Neugestaltung des zentralen Weinbrunnenplatzes" an der B 267 hat er sich in den vergangenen Wochen intensiv beschäftigt.

 Mit dem Entwurf des neuen Festplatzes: Alfred Sebastian.

Mit dem Entwurf des neuen Festplatzes: Alfred Sebastian.

Foto: Martin Gausmann

Er kommt zu dem Schluss: Der Platzausbau ist das i-Tüpfelchen in der Ortsmitte. Er soll Schmuckstück für Bürger und Touristen sein, ein Platz mit hoher Aufenthaltsfunktion werden, dorfgerecht, aber auch funktionell gestaltet sein und den Weinort auf seinem Schwerpunktweg weg vom Massentourismus hin zu einem qualitätsvollen Kultur-Tourismus ein enormes Stück weit voran bringen.

"Lassen wir uns doch die vielen anspruchsvollen Investitionen der Dernauer Privatiers zum Vorbild nehmen: ob Vinothek, Culinarium, der Sankt-Johannes-Keller der Dagernova oder der Bahnhof. Auch die Kommission 'Unser Dorf hat Zukunft', die gerade erst beim Gebietsentscheid unterwegs war, sieht den Ausbau als dringend erforderlich", so Sebastian im GA-Gespräch auf dem Platz, der als Parkraum genutzt wird und "den Asphalt-Flair der 60er-Jahre hat".

Von Seiten der Dorferneuerung gibt es demnach eine 55-prozentige, vom Land eine 60-prozentige Förderung. "Bis dato kannten wir die Höhe der Zuschüsse nicht. Jetzt haben wir eine Diskussionsgrundlage." Widerstand hatte sich im Gemeinderat von der FBL geregt, die einen Bürgerentscheid möchte und "die die Investition wegen eines Schuldenberges von mehr als zwei Millionen Euro und zwingender Pflichtaufgaben schlichtweg ablehnt".

Die Ratskollegen und Bürger mitnehmen durch Infoveranstaltungen, an der auch die Dorferneuerungsbeauftragte Angelika Petrat teilnehmen könnte, möchte Sebastian in den kommenden Wochen. Ein Antrag auf Bürgerentscheid müsste dann auf die Tagesordnung der Sitzung Ende Juli.

Er macht aber klar, dass gewisse Investitionen wie die Erneuerung der Bühne und Pergolendächer ohnehin fällig sind. "Mit Nebenkosten sind das rund 90.000 Euro, die die Gemeinde statt 50.000 Euro dank Zuschüsse Dritter stemmen muss." Der Entwurfsplan sieht eine Bruchsteinfassade fürs Ausschankgebäude mit Rollos vor, die Bühne soll fest installiert werden. Der Platz soll "Altstadtpflaster" bekommen.

Positiv ist für den Ortsbürgermeister, dass der Landesbetrieb Mobilität die Verlegung des Radweges, der derzeit mitten über den Platz und dann künftig entlang der B 267 läuft, zu 100 Prozent übernimmt. Neun kleine Bäume mit Beeten und Bänken an der Straße sollen optisch zwischen Radweg und Platz trennen: "Durch die Bepflanzung sind wir zuschussfähig. Wir können uns auch an einen Tisch setzen und über ein 'Abspecken' reden. Aber wir dürfen nicht zuschussschädlich agieren. Die Landesmittel-Zusage liegt vor. Wir müssen 2015 nach dem Weinfest beginnen, um 2016 zum Weinfrühling fertig zu sein."

Dass der Parkraum - die Gemeinde erwirtschaftet 30.000 Euro an Parkgebühren - durch die Gestaltung der 600 Quadratmeter um 20 Parkplätze verkleinert wird, sieht Sebastian nicht als Problem.

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