50-jähriges Jubiläum der Dernauer Kolpingbrüder Der "Katholische Jünglingsverein" ist erwachsen geworden

DERNAU · Die Dagernova Eventhalle konnte die vielen Mitglieder und Freunde der Dernauer Kolpingfamilie kaum fassen, die zum 50-Jährigen gekommen waren. Der Verein, dessen Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts als "katholischer Jünglingsverein" verbürgt sind, war 1965"wiederbelebt" worden. Jetzt hat er 170 Mitgliedern. Beim offiziellen Festakt unterschrieb auch Bürgermeister Alfred Sebastian seinen Beitritt.

 Weinkönigin Jennifer und Vorsitzender Edgar Bertram enthüllen die Tafel zum Kolping-Jubiläum.

Weinkönigin Jennifer und Vorsitzender Edgar Bertram enthüllen die Tafel zum Kolping-Jubiläum.

Foto: Martin Gausmann

Es war Pfarrer Johannes Parschau, der die Wiederbegründung am 27. Oktober 1965 veranlasst hatte. Parschau, gebürtig in Ostpreußen, war durch Einwirken des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer 1955 aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen und 1959 als Dernauer Pfarrer eingeführt worden. Bei der "Wiederbelebung" standen ihm ehemalige Kolpingbrüder zur Seite, die sich der Kolpingfamilie Ahrweiler angeschlossen hatten.

Das Jubiläum hatte mit einer Messe in der Pfarrkirche begonnen, in deren Anschluss eine jüngst gepflanzte Eiche beim Seiteneingang des Gotteshauses eingesegnet wurde. Anschließend versammelte sich die Festgemeinde bei Wein und Wasser in der Eventhalle.

In den Festreden wurde deutlich, dass der Verein vor allem aufgrund seiner Kinder- und Jugendarbeit gut dasteht. Er verantwortet die Jugendarbeit in Dernau, organisiert das Pfarrfest, ist mit großen Gruppen beim Winzerfestzug vertreten und beteiligt sich erfolgreich am Gemeindeleben.

Zu den prominentesten Mitgliedern gehört die frühere Deutsche Weinkönigin Mandy Großgarten, die auch den Festabend moderierte. Bezirkspräses Pfarrer Axel Spiller zog in seiner Ansprache Parallelen zu Jesu Ausspruch aus der Bergpredigt nach Matthäus.

"Ihr seid das Salz der Erde." "Wir sind als Christen aufgerufen, die Fragen unserer Zeit anzugehen", sagte er. Mandy Großgarten verlas ein Grußwort des jüngst versetzten Dernauer Pfarrers Lothar Anhalt. "Als katholisch-sozialer Verband ist das Kolpingwerk heute eine Gemeinschaft, in der Jugendliche und Erwachsene, Männer und Frauen im partnerschaftlichen Miteinander eine gemeinsame Zielsetzung verfolgen", heißt es darin.

Unzählige Aktivitäten, Projekte und Unternehmungen hätten das Gemeindeleben wesentlich mitgeprägt. Weitere Festredner waren Verbandsbürgermeister Achim Haag, der Dernauer Bürgermeister Alfred Sebastian, Paul Gieler als Vorsitzender der Kolpingfamilie Ahrweiler. Gieler führte aus, dass ursprünglich eine Mitgliedschaft von Winzern im Gesellenverein nicht selbstverständlich war, weil sie keine offizielle Lehre machten.

Ein Film mit Bildern und Ausschnitten aus alten Zeiten sorgte für Lachen, Beifall und Gespräche. Am Ende der offiziellen Feier standen Ehrungen durch den Vorsitzenden Edgar Bertram. Für 50-jährige Mitgliedschaft zeichnete er Clemens Bertram, Richard Bertram, Helmut Schurse und Michael Josten aus, für 25-jährige Mitgliedschaft Norbert Henseler, Gisela Marner und Elisabeth Marienfels. Geehrt wurden auch tatkräftige Vorstandsmitglieder wie Dietmar Surges, Stefan Kalt und die in der Jugendpflege engagierte Gemeindereferentin Martina Gilles.

Eine 96 Seiten dicke Festschrift beschreibt das Leben Adolph Kolpings, der 1813 in Köln geboren wurde, vor dem Theologiestudium eine Schusterlehre machte und dabei das jämmerliche Leben des Handwerker-Nachwuchses kennenlernte. Als Domvikar gründete er 1849 den Gesellenverein, der Grundstein für das Kolpingwerk mit heute 400 000 Mitgliedern in 52 Ländern geworden ist.

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