Festumzug in Dernau "Dem Wein immer treu"

DERNAU · Das sprichwörtlich gute Wetter begleitete die neue Dernauer Weinkönigin Jennifer Surges am Sonntag bei ihrem prächtigen Festzug durchs Dorf. Sie hatte die Krone am Samstag empfangen.

 Mit Hände, Herz und Leidenschaft feiert Dernau den Rebensaft: Der Weinort hatte wieder zu einem prächtigen Umzug durch das Dorf eingeladen. FOTOS: MARTIN GAUSMANN

Mit Hände, Herz und Leidenschaft feiert Dernau den Rebensaft: Der Weinort hatte wieder zu einem prächtigen Umzug durch das Dorf eingeladen. FOTOS: MARTIN GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Mit 64 Wagen, Fußgruppen und Kapellen machte der Zug seinem Ruf als größtes Spektakel im weiten Umkreis alle Ehre. Und die fröhlichen Gesichter in den Gruppen und am Wegesrand zeigten, dass sowohl Akteure als auch Zuschauer ihre helle Freude hatten.

Als feierfreudiges, gackerndes Federvieh in gelb-rot-weiß präsentierte sich der riesengroße Freundeskreis der neuen Majestät, der dem Königinnenwagen voranging. Für ein Foto erklommen Hahn und Hennen den Wagen und halfen der Majestät beim Winken.

Zahlenstark auch die Gruppe der Kolpingfamilie als Seefahrer, die den bevorstehenden Abgang von Pfarrer Lothar Anhalt beklagten: "In das Kolpingsschiff reißt es ein Leck." Allerdings "Die Kolpingfamilie und der Wein locken ihn hoffentlich mal wieder ins Ahrtal hinein." Und siehe da: Von einem zweiten Wagen strahlte der Seelsorger, geschmückt mit einer Blumenkette, vor mächtigen Weinfässern.

Als Matrosen unterwegs waren auch die Loddemöhne. "Dem Wein immer treu", hieß ihre Devise trotz fremden Ländern und hoher See. "Wie schön ist es beim Wein, `ne AHRmeise zu sein", kam es von der Tennisgruppe, die in Ameisenkostümen auf einer Ameisenstraße eifrig ausschenkte.

"Für uns gibt es keinen Rotwein mehr"

Das konnten die "Lebenslänglichen" der Leichtathleten leider nicht. Durch das Gefängnisgitter reichten sie leere Gläser. "Für uns gibt es keinen Rotwein mehr", war ihre Strafe.

Die Geschwindigkeit des Umzugs gaben die Kleinsten vor: die allerliebste "Weinkönigin der Zukunft" mit ihren Prinzessinnen, gefolgt von einer großen, kunterbunten Vogelschar aus dem Kindergarten und dem Bacchus der Zukunft. Die Grundschüler hatten sich in Heinzelmännchen mit roten Zipfelmützen verwandelt. Beim guten Essen mit Dernauer Wein ließ sich der Motorsport-Club zusehen.

Dernauer Neubürger präsentierten sich wie Paradiesvögel in Designer-Klamotten. Geld dafür ausgeben wollten sie nicht: "Wir schoppen lieber Dernauer Wein." Als "Beachpartystar" empfahl die Dagernova ihren Secco mit schönen Partygirls im Gefolge. Der Eifelverein propagierte Dernauer Wein zur Brotzeit, der TTC als Getränk beim Training.

Malerisch die Gondel mit Masken und einem Gondoliere vom MGV. Motto: "Mit Dernauer Wein wirst du selig wie in einer Gondel in Venedig." Die Damenriege setzte auf "Schokolade und Wein", wenn sich auch die wandelnden Tafeln nicht zum Anbeißen eigneten.

Viele aparte Rehe und ein paar Jäger: Beim Wein können sie Freunde werden, verkündete ein Freundesclub. Während der Karate-Dojo-Verein sich schon mit einem Gläschen ins romantische Nimmerland wegsegeln sah. Der Kameradschaftsverein der Wehr zeigte Frauen beim Hausbau. Es gelang mit Bob dem Baumeister und Dernauer Wein.

Das "Höttche" feierte Zehnjähriges beim Martinsmarkt, die Wanderfreunde feierten den Wein "mit Händen, Herz und Leidenschaft", der Ski-Club propagierte das Getränk für "Cowboy und Indianer" mit einer schön kostümierten Gruppe, und die Alten Herren vom SV zeigten kein Verständnis für Ahr-Touristen die keinen Wein mögen. Denn den mögen sogar die Dernauer Esel, konnte man lernen.

Fast endlos schien der Zug, der sich mit noch mehr Gruppen und Musikkapellen über Stunden hinzog. Mit dabei auch Jubiläumsweinkönigin Marlies, die das Geschehen vom ihrem Wagen aus erleben durfte und Weingott Bacchus, der schmunzelnd von seinem hohen Fass auf das Volk hinab sah.

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