Glühweinwandertag des Eifelvereins Rech Bratwurst schmeckt auch im verregneten Winterwald

RECH · Regen kann einen echten Wanderer nicht schrecken, vor allem dann nicht, wenn am Ziel zünftige Verpflegung lockt, wie beim Glühweinwandertag in Rech. Und so verzeichneten die Verantwortlichen vom Eifelverein Rech auch bei der diesjährigen verregneten Version der Traditionsveranstaltung ganz guten Zuspruch.

 Auch aus Rheinbach kamen die Gäste nach Rech.

Auch aus Rheinbach kamen die Gäste nach Rech.

Foto: Martin Gausmann

Zwölf Wandergruppen aus der Region hatten sich beim Vorsitzenden der Ortsgruppe Rech, Jörg Holler, angemeldet. "Ob die bei dem Wetter alle kommen, wissen wir allerdings nicht", sagte Peter Schenk, stellvertretender Vorsitzender und für die Organisation zuständig.

Nur einer blieb lange tatenlos und quasi in Wartestellung im Wald: der Nikolaus. Er hatte seinen Sack gut mit Weckmännern vollgepackt, aber die Kinder ließen auf sich warten. Während der Regen sanft vor sich hin tröpfelte, hockten die Unverdrossenen eng beieinander unter dem Dach aus Zeltplanen an der Hütte und begrüßten neu Ankommende mit einem großen "Hallo".

Aus Remagen, Bad Neuenahr, Dernau, Alfter, Bonn, Meckenheim und Wachtberg hatten sich Gruppen auf den Weg gemacht. Andere kamen aus Düren und Essen. Auch Grafschafter und Rheinbacher genossen im Wald ihre Bratwurst zum Glühwein. Sie waren am Mayschosser Bahnhof gestartet. "Seit 23 Jahren sind wir immer dabei, in zwei Jahren feiern wir hier oben unser Silberjubiläum", erzählten die Rheinbacher. "Der Weg ist nett, und die Würste sind gut", begründeten andere, während ein paar Dernauer sich vom Glühwein - wie immer nach Recher Geheimrezept - hatten anlocken lasse. "Das hat Tradition", erklärten sie.

Mit seinen neun Helfern hatte Schenk an der Hütte viel zu tun. Da hing der Tiegel mit Glühwein über dem angesichts des Regens qualmenden Feuer, da brutzelten Würste in den Pfannen, da dampfte die Erbsensuppe im großen Topf, Käsebrote waren zu schmieren und Pfefferbeißer über die Theke zu reichen.

Schon um 7 Uhr am Morgen hatten sich die Helfer getroffen und den Hänger für die Fahrt hoch in den Wald beladen. Für den Transport sorgt Karl Gies aus Staffel schon seit 25 Jahren mit seinem Traktor. Oben musste die Hütte vorbereitet werden, während Vorsitzender Jörg Holler die Gäste am Holzhäuschen an der Ahr begrüßte. Von dort war Wanderführer Dieter Litzmann um 10 Uhr mit einer Gruppe losgewandert. "Das wollen wir so beibehalten", sagte Schenk. Für den Volkswandertag ausgeschildert hatten die Recher den gut eine halbe Stunde dauernden Weg.

Seit mehr als 50 Jahren lädt der Eifelverein Rech zum Glühweinwandern ein, bei Regen, Frost, Eis und Schnee, durch Matsch, wie diesmal oder durch raschelndes Laub wie 2014. Wenn auch in neuerer Zeit die Weihnachtsmärkte in den Orten ringsum viel Publikum weglocken, bleiben viele den Rechern und ihrer an Einfachheit kaum zu überbietenden Version des Jahresabschlusses treu. Sie genießen den stillen winterlichen Wald und das Treffen mit Gleichgesinnten. Stolz berichtete Schenk von einer Frau aus Bornheim, die am Sonntag bereits zum 40. Mal dabei war.

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