Ahrtalbahn Alle Bahnhöfe bleiben erhalten

DERNAU · Tourismus ist ein wichtiges Standbein der Verbandsgemeinde Altenahr - und die Bahn gehört dazu. Aber die Bahn plant technische Änderungen und ist in der Kritik, da sie in der Vergangenheit etwa Hochbetrieb und witterungsbedingte Unregelmäßigkeiten kaum oder gar nicht bewältigen konnte.

 Tief im Tal, hoch in der Gunst: Die Ahrtalbahn.

Tief im Tal, hoch in der Gunst: Die Ahrtalbahn.

Foto: Martin Gausmann

So hatte die Verbandsgemeinde Funktionsträger der Gemeinden und Touristiker zu einer Informationsveranstaltung nach Dernau eingeladen.

Im Mittelpunkt stand der TUZ. Das steht für "Technisch Unterstützter Zugbetrieb". Er soll zwischen Walporzheim und Ahrbrück eingeführt werden.

DB-Vertreter Ewald Klüe und György Sélley vom beauftragten Ingenieurbüro in Dresden sowie Verkehrsingenieur Sandro Zimmermann erklärten das Verfahren. Danach wird die Strecke künftig von nur einem Zugleiter in Walporzheim betreut. Er überblickt die Strecke am Bildschirm.

Kommunikation zwischen dem Zugleiter und den Zugführern geschieht mittels digitalen Zugfunks. Der Zugleiter nimmt Ankunfts- und Abfahrts-Meldungen entgegen, lässt Fahrten zu oder verweigert sie. Mit diesem "kommunikationsgestützten Verfahren" kann der Zugleiter dem Zugführer im Idealfall die gesamte Strecke mit nur einem Gespräch freigeben.

Offenbar aber nur, wenn nichts Unvorhergesehenes ein tritt. Bei unerwarteten Ereignissen oder hohem Andrang wie etwa dem Dernauer Weinfest müssten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Vieles ändert sich an der Technik. So werden die Signale durch neue Sicherungssysteme ersetzt. Dazu gehören Gleismagnete, mit deren Gegenstücken die Loks ausgestattet sind. Sie können einen Zug an der Weiterfahrt hindern. Als Vorteil nannte Sélley, dass künftig zwischen Dernau und Kreuzberg mehrere Züge unterwegs sein und Züge aus beiden Richtungen in einen Bahnhof einfahren könnten.

Alle Bahnhöfe und Haltepunkte und die dort vorhandenen Gleise bleiben nach den Planungen erhalten. Drei Bahnübergänge sollen erneuert werden. Die Frage einer Sicherung des Übergangs an der Steinbergsmühle in Dernau ist offen. Dagegen wird sich am unbeschrankten Bahnübergang Pützfeld nichts ändern, da dort das Verkehrsaufkommen im Gegensatz zu Dernau sehr gering sei.

Die Diskussion knüpfte sich an Probleme, die sich in der Vergangenheit ergeben haben, wenn etwa Züge an Weinfesten überfüllt oder unpünktlich waren oder witterungsbedingt stundenlang nicht verkehrten. Laut Bahn könnte an diesen Tagen ein zweiter Zugleiter in Walporzheim eingesetzt werden, mehr Züge könnten auf der Strecke fahren und Gedränge an Bahnhöfen könnte mittels "Reisendenlenkung" durch Einsatz von Personal behoben werden.

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