Weihnachtsbaumverkauf in Bonn "Männer mögen lieber kleinere Bäume"

BONN · Familie Weihmann hat 25 Jahre Erfahrung beim Weihnachtsbaumverkauf. Das letzte Wort haben oft die Frauen. Etwa zehn Minuten brauchen die Bonner im Durchschnitt, um "ihre" Tanne auszusuchen.

 Der Weihnachtsbaum kommt für den Transport ins Netz: Sabine Weihmann (links) und ihre Mitarbeiter trichtern die ausgesuchte Tanne ein.

Der Weihnachtsbaum kommt für den Transport ins Netz: Sabine Weihmann (links) und ihre Mitarbeiter trichtern die ausgesuchte Tanne ein.

Foto: Barbara Frommann

Akkordarbeit steht derzeit bei Familie Weihmann aus Adenau an. Denn in der Weihnachtszeit verkaufen sie innerhalb von zwei Wochen zwischen 500 und 600 Weihnachtsbäume an die Bonner. Und das schon seit über 25 Jahren.

Der Stand an der Ecke Loestraße/Bonner Talweg ist den Südstädtern bestens bekannt. "Viele Kunden sind wirklich Stammkunden", weiß Sabine Weihmann. "Die kommen jedes Jahr zu uns und kaufen ihren Weihnachtsbaum bei uns."

Allein könnte die blonde Frau das Geschäft allerdings nicht stemmen. Zum einen ist dafür das Kundenaufkommen schlichtweg zu groß, zum Anderen ist der Weihnachtsbaumverkauf ein regelrechter Kraftakt: eine 1,65 Meter große Tanne wiegt etwa 15 Kilo.

Wer das mehrmals hintereinander hochhebt, der ahnt recht schnell, dass Muskelkater in Schultern und Armen das Ergebnis der Aktion ist. Schließlich muss die grüne Ware für den sicheren Transport ins weihnachtliche Wohnzimmer in ein Netz verpackt werden.

Etwa zehn Minuten brauchen die Bonner im Durchschnitt, um "ihre" Tanne auszusuchen. Bis der Baum allerdings eine Höhe von knapp 1,70 Meter besitzt, muss er etwa sieben Jahre wachsen. "Frauen möchten am liebsten große Tannen", beschreibt Weihmann die Kundenwünsche. "Männer möchten lieber kleinere Bäume."

Auch hinsichtlich der Dichte der Zweige gebe es geschlechterspezifische Unterschiede: Frau mag die Tanne im unteren Bereich voluminöser, Mann bevorzugt gleichmäßiges Wachstum. "Allerdings sollte die Dichte der Zweige eher von dem Schmuck abhängig sein, der an den Baum soll", rät Weihmann.

Dabei geht es vor allem um die Brandgefahr. "Wer noch echte Kerzen an den Baum steckt, der sollte einen weniger dicht bewachsenen Baum aussuchen. Wer den Baum mit der Lichterkette zum Leuchten bringt, kann auch ruhig die voluminöse Variante wählen."

Ebenfalls vom Weihnachtsschmuck ist abhängig, welche Farbe die Tanne der Begierde schließlich hat. Mit einer einfachen grünen Tanne ist es nicht getan. Schließlich gebe es Nuancen wie gelbgrüne oder blaugrüne oder silberblaue Tannennadeln. "Meistens entscheidet schlussendlich die Frau welcher Baum mitkommt", berichtet Weihmann.

"Für uns ist spätestens dann klar welcher Baum gekauft wird, wenn die Kunden beginnen die Zweige "zu putzen". Sie streichen dann über die Nadeln, um eventuellen Staub und Dreck abzuwischen.

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