Nürburgring Großveranstaltungen "vermasseln" Adenauer Polizei die Statistik

NÜRBURGRING · Die Zahl der registrierten Straftaten im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Adenau hat im vergangenen Jahr erstmals nach drei Jahren wieder die "magische Grenze" von 2000 überschritten.

Belief sich deren Zahl 2012 auf 1913, weist die jetzt für das Jahr 2013 vorgelegte Kriminalstatistik 2148 Taten aus. Davon fielen allerdings 1031 in den Zuständigkeitsbereich der Kriminalinspektion in Mayen.

Die Gesamtaufklärungsquote aller angefallenen Straftaten ist von 52,6 auf 41,2 Prozent deutlich gesunken. Kopfzerbrechen bereitet den Adenauer Beamten insbesondere die Zunahme der Diebstahlsdelikte. Verantwortlich dafür sind vor allem die Großveranstaltungen am Nürburgring. Waren die einfachen Diebstähle in den beiden vergangenen Jahren massiv gefallen, haben sie sich von 447 Fällen in 2012 auf 892 Taten im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt.

Mit einer Steigerung von 71 auf 311 hat sich die Zahl der Taschendiebstähle gar mehr als vervierfacht. Dabei handelt es im wesentlichen um Diebstähle aus Zelten bei Großveranstaltungen am Nürburgring. Dass die Statistik vor allem vom Nürburgring beeinflusst wird, belegt die Tatsache, dass allein 853 der erfassten Straftaten auf den Ort Nürburg entfallen.

Im vergangenen Jahr waren es noch 679. Im Vergleich dazu weist die Statistik für die Stadt Adenau "lediglich" 281 Kriminalitätsdelikte aus. Mit dem Nürburgring lässt sich zudem die gesunkene Aufklärungsquote erklären. "So bestehen bei Großveranstaltungen in aller Regel nur geringe Aufklärungschancen", sagt Dienststellenleiter Eugen Linden.

Und weiter: "Zum einen handelt es sich um ein flächenmäßig weitläufiges und damit kaum zu überwachendes Veranstaltungsgelände. Zum anderen erschweren überörtlich agierende und zielgerichtet anreisende Tätergruppen die Ermittlungsarbeit."

Leicht zugenommen haben die Körperverletzungs- und Raubdelikte. Mit 275 Fällen sind sie im Vergleich zum Vorjahr um sieben gestiegen. Auch die Zahl der Tageswohnungseinbrüche stieg von neun auf 17 Fälle, während sich die Zahl der Wohnungseinbrüche im gleichen Zeitraum von 25 auf 43 erhöht hat.

Andere Delikte sind im Gegensatz dazu gesunken. Dazu zählen etwa Sachbeschädigungen, deren Zahl um 53 auf 182 abgenommen haben. Auch Betäubungsmitteldelikte sind von 240 auf 107 Fälle zurückgegangen. Ebenfalls gesunken sind Umweltdelikte - von 52 auf 16 - , während die Zahl der Vermögensdelikte mit 291 Fällen konstant geblieben ist. Den Gesamtschaden der 1340 bei der PI Adenau angefallenen Straftaten schätzt die Polizei auf rund 3,2 Millionen Euro.

Die Polizeiinspektion Adenau hat im vergangenen Jahr insgesamt 788 Tatverdächtige ermittelt. Das sind 43 mehr als 2012. Darunter befanden sich 22 Kinder, 57 Jugendliche und 107 Heranwachsende. Laut Statistik sind Jugendliche und Heranwachsende vornehmlich im Bereich der Körperverletzungen, einfachen Diebstähle, Beleidigungen und Sachbeschädigungen aufgefallen.

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