RSV Sturmvogel feiert 125-jähriges Jubiläum Weltmeister auf dem Hochrad

KREISSTADT · 125 Jahre, so alt muss man erst einmal werden, erst recht, wenn man ein Verein ist. Der im Jahr 1890 als Radfahrerverein Ahrweiler-Neuenahr buchstäblich an den Start gegangene heutige "RSV Sturmvogel" jedenfalls hat diese Zeit mit zwei Weltkriegen sowie vereinsinternen Höhen und Tiefen bis heute überstanden.

 Landrat Jürgen Pföhler (v.l.), Sparkassenchef Dieter Zimmermann, Bürgermeister Guido Orthen, Vereinsvorsitzender Harald Liersch und Fritz Langenhorst (Sportbund) bei der Jubiläumsveranstaltung. FOTO: GAUSMANN

Landrat Jürgen Pföhler (v.l.), Sparkassenchef Dieter Zimmermann, Bürgermeister Guido Orthen, Vereinsvorsitzender Harald Liersch und Fritz Langenhorst (Sportbund) bei der Jubiläumsveranstaltung. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Grund genug für eine sportliche Geburtstagsparty auf der Hemmessener Hütte, zu der am Samstagabend rund 60 der 190 Mitglieder erschienen waren, unter ihnen auch die Ehrenmitglieder Rudi Küls und Martin Koll.

Vorangestellt werden sollte dem fröhlichen Treiben ein Festkommers, den aber beschränkte der Sturmvogel-Vorsitzende Harald Liersch auf einige wenige Gratulationsworte der Ehrengäste. Diese enthielten jedoch mehr oder weniger ernst gemeinte Ideen. So hatte Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen erfahren, dass der damalige Kurdirektor Lenné in der Gründungszeit dem Radfahrerverein den Kurpark zur Austragung sportlicher Wettkämpfe angeboten habe.

Ein Angebot, das der Stadtchef gerne wiederholte und damit erneuerte. "Zumindest könnten hier ja Start und Ziel sein", schränkte Orthen sein Angebot aber schnell wieder ein. Harald Liersch sah das ganz anders: Die Bedingungen im Kurpark seien ideal für Mountainbiker, nahm er das Angebot des Stadtoberhauptes dankend an.

Auf des Bürgermeisters zweite Idee, der traditionelle Osterpreis könnte doch statt in Ahrweiler einmal in Bad Neuenahr ausgetragen werden, ging Liersch dagegen nicht ein. Ihm gefiel da der Vorschlag Orthens, zum Vereinsjubiläum könne die Stadt die Straßen auf der Rundstrecke in Ahrweiler ausbessern, sicherlich besser.

Auch Landrat Jürgen Pföhler hatte in der Geschichte des Vereins geforscht und war auf einen Artikel aus der Ahrweiler Zeitung vom Oktober 1890, also dem Gründungsjahr, gestoßen. Dort wurde über eine Standartenweihe des Radfahrervereins berichtet. Ein Fest, zu dem 150 Radler aus einem Dutzend anderer Vereine an die Ahr gekommen waren. Der Landrat hatte den Artikel rahmen lassen und überreichte ihn den Sturmvögeln als Geschenk.

Gerahmt war auch die Ehrenurkunde des Sportbundes Rheinland, die deren Vizepräsident Fritz Langenhorst überreichte. Auch er ging auf die Geschichte des Radsports ein und erinnerte an August Lehr, einen der erfolgreichsten Radsportler aus der Sturmvogel-Gründerzeit, der sowohl auf dem Hochrad, als auch auf dem seinerzeit eingeführten Niederrad rund 260 Siege einfuhr, 1894 wurde er sogar Weltmeister auf dem Niederrad.

Einigkeit gab es darüber, dass der heutige RSV Sturmvogel schon alleine mit seinem Osterpreis, zu dem alljährlich rund 400 Radsportler kommen, eine Visitenkarte für die Kreisstadt darstelle.

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