Kommentar Wasser auf die Mühlen

Wie weit darf der Drang zu Renaturierungen gehen, wie weit darf Ökologie das Leben von Menschen und deren Lebensunterhaltssicherung einschränken oder gar zunichte machen?

Wenn in einen Bach plötzlich Fische (die es zuvor dort nie gab) eingesetzt werden sollen und damit die Existenz einer Jahrhunderte alten Mühle, ihre Arbeitsplätze und ihre Tradition in Frage gestellt werden, dann dürfte die Antwort schnell gefunden sein. Sollte man meinen.

In Zeiten, in denen Umgehungsstraßen oder Autobahnen nicht mehr gebaut werden dürfen, weil die Arktische Smaragdlibelle, der Wiesenpieper oder der Springfrosch in ihren Lebensräumen bedroht sind, hat sich die Werteskala jedoch verschoben. Offenkundig auch im Brohltal. Die letzte Vollerwerbsmühle steht vor dem Aus, weil neu einzusetzende Fische das aus dem Bach abgeleitete Wasser benötigen, das bislang zum Antrieb des Mühlenwasserrades benötigt wird.

Dass der Traditionsbetrieb dann seine Arbeit einstellen muss, die Müllerfamilie keineswegs mehr munter wie der Fisch im Mühlenwasser ist, weil sie keine Arbeit mehr hat, scheint von nur geringem Interesse. Mal sehen, was die Öko-Diktatur noch so bringt.

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