Umbau in Sinzig Vom Pfarrheim zum Flüchtlingsheim

SINZIG · Im seit drei Jahren leerstehenden Pfarrhaus in Westum können ab sofort Flüchtlinge untergebracht werden. Einen entsprechenden Mietvertrag unterzeichneten Stadt und Kirchengemeinde im Rathaus. Bürgermeister Wolfgang Kroeger: "Wir sind in einer schwierigen Situation. Deshalb freuen wir uns, dass wir eine so unkomplizierte Lösung gefunden haben."

 Das Pfarrhaus im Sinziger Stadtteil Westum soll fortan von bis zu 15 Asylbewerbern bewohnt werden. Die Stadt unterzeichnete einen entsprechenden Mietvertrag.

Das Pfarrhaus im Sinziger Stadtteil Westum soll fortan von bis zu 15 Asylbewerbern bewohnt werden. Die Stadt unterzeichnete einen entsprechenden Mietvertrag.

Foto: Martin Gausmann

63 Flüchtlinge, insbesondere aus Syrien, haben derzeit in Sinzig eine neue Heimat gefunden, in unregelmäßigen Abständen kommen neue dazu. Die zugewiesenen Flüchtlinge konnten bislang in den städtischen Wohnungen an der Friedrich-Spee-Straße aufgenommen werden. Längst sind die Kapazitäten jedoch erschöpft. Bürgermeister Kroeger sah sich zu einem öffentlichen Aufruf veranlasst: Bürger sollten freien Wohnraum zur Verfügung stellen. Der Aufruf blieb in der katholischen Kirchengemeinde nicht ungehört.

150 Quadratmeter Wohnfläche im Westumer Pfarrhaus stehen seit einigen Jahren leer. Nun wurden sie zu einem ortsüblichen Mietzins an die Stadt vermietet. Etwa 15 Flüchtlinge sollen in dem Haus eine neue Bleibe finden. 75 000 Euro will die Stadt an Ausstattung und Mobiliar zur Verfügung stellen. "Es ist besonders gut, dass die Asylbewerberfamilien gleich die Schule, den Kindergarten oder den Spielplatz vor der Haustüre haben", freute sich Kroeger. Da sich das Haus mitten im Ort befinde, sei eine Integration viel schneller möglich.

Das Sinziger Stadtoberhaupt dankte der Kirchengemeinde St. Peter in Westum dafür, dass Menschen in Not nun schnell zumindest vorübergehend ein Dach über dem Kopf geboten werden könne. Ohnehin ist die Hilfsbereitschaft in Sinzig groß: Zahlreiche Bürger der Stadt haben in den vergangenen Monaten Möbel und Haushaltswaren zur Verfügung gestellt, berichtete Sozialamtsleiter Carsten Lohre. Helfen will auch das Bistum Trier: Die dortige Migrationsstelle will die Neuankömmlinge betreuen.

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