Römervilla Schuld Verein soll antike Villa retten

KREIS AHRWEILER · Fällt im Ahrtal der Begriff Römervilla, kommt automatisch das Museum in Ahrweiler über den Resten eines römischen Landhauses auf den Plan. Doch es gibt eine zweite Römervilla, wenn auch kleiner. Der römische Gutshof in Schuld liegt seit der Ausgrabung im Dornröschenschlaf.

 Blick auf die Ausgrabungen in Schuld im Jahr 1967.

Blick auf die Ausgrabungen in Schuld im Jahr 1967.

Foto: LANDESARCHÄOLOGIE

Deren Fundamente wurden zwischen 1962 und 1968 auf einem Privatgelände des Kölners Eberhard Thomas von der Koblenzer Landesarchäologie freigelegt. Gefunden wurde damals Ähnliches wie in Ahrweiler: Wandmalereien, Fußbodenheizung und eine Säulenhalle.

Seitdem führen die Ausgrabungen eine Art Dornröschenschlaf. Das bringt Helmut Reuter als Vorsitzenden des örtlichen Verkehrsvereins auf den Plan. Er findet: "Die Römervilla Schuld braucht eine Lobby."

Dabei gehe es darum, sie vor dem weiteren Verfall zu schützen und zugleich die Chance zu eröffnen, das antike "Denkmal eines Tages zum Nutzen der Gemeinde und der Region öffentlich zugänglich zu machen. Reuter ist sich sicher: "Das würde die touristische Attraktivität des Ortes wesentlich erhöhen."

Dieses auch, weil sich das Gelände des einstigen Herrenhauses unmittelbar am neuen Ahrsteig befinde. Es bestehe ein reger Kontakt mit dem Eigentümer der Anlage und der Außenstelle Koblenz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Landesarchäologie.

Deshalb wurde in Schuld in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit der neuen Homepage des Verkehrsvereins, die sich ausführlich mit der Römervilla beschäftigt, über die Gründung eines Fördervereins nachgedacht.

Reuter: "Ein solcher Förderverein könnte die Interessen der Bürger der Oberahr in dieser Sache wirkungsvoll vertreten." Dazu brauche es jedoch möglichst vieler Mitglieder. Außerdem sei die Gründung eines eingetragenen Fördervereins erforderlich, wenn es um Fördermittel aus den Bereichen Tourismus, Kultur und Wissenschaft gehe.

Erst ein Mal hat der römische Gutshof in Schuld von sich reden gemacht. Vor vier Jahren bei einer Sonderausstellung in der Ahrweiler Römervilla. Dabei wurde eine Einmaligkeit aus dem Kreisgebiet gezeigt: Fragmente von römischen Mosaiken, mit denen das Gelände schier übersät war. Auch gibt es wenige zusammenhängende Stücke dieser Mosaiken. Dass diese in Schuld "versammelt" sind, ist dem Hobbyarchäologen Karl-Heinz Preuß zu verdanken. Er hat über Jahre hinweg Fundstücke von den Ausgrabungen, die über ganz Deutschland verstreut waren, zusammengetragen.

Erste Raubgrabungen hat es übrigens 1906 und 1912 gegeben. Ein dabei gefundener Kopf aus Stein ist verschollen.

0 Infos: www.verkehrsverein-schuld.de

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