Winzerbruderschaft Ahrweiler Urahn des Ahr-Spätburgunders

KREIS AHRWEILER · Es gibt ihn noch, den Urahn des Spätburgunders: An der Ahr ist er unter dem Namen Kaasten bekannt. Es ist ein etwa 250 Jahre alter Rebstock an einem Fachwerkhaus in Euskirchen-Niederkastenholz. Ein genetischer Fingerabdruck lässt keinen Zweifel zu: Es ist der Spätburgunder, um dessen Pflanzmaterial sich Ahrwinzer schon das Jahr 1800 bemüht hatten.

 Die Mitglieder der Weinbruderschaft mit Ahrweinkönigin Jennifer Knieps (Mitte). Repro: GA

Die Mitglieder der Weinbruderschaft mit Ahrweinkönigin Jennifer Knieps (Mitte). Repro: GA

Wegen seiner sehr guten Weinqualität und seiner Frosthärte war er an der Ahr danach flächendeckend vorzufinden. Seine inzwischen als Rarität geschätzten Weine tragen das Attribut "Alte Reben" und sind in wenigen Weingütern der Ahr noch erhältlich. Im Rahmen des Programms der Erhaltung genetischer Ressourcen hat die Forschungsanstalt Geisenheim 2011 zwölf Reben veredelt, von denen in diesem Jahr der erste Wein erwartet wird.

Der an einer Hauswand stehende Rebstock befindet sich im Eigentum des Kölner Kaufmannes Werner Timmler. Er wird durch einen alten Brunnen gewässert, eine Erklärung für sein hohes Alter. "Ihn aufzusuchen, ist ein Stück Heimatgeschichte wieder zu finden", so Oliver Piel vom Ahrtal-Tourismus. Eine gute Gelegenheit hierzu war dann auch der winterliche Rebschnitt. Ahrweinkönigin Jennifer Knieps fand auch schnell das Fachpersonal in den Reihen der Winzer- und Weinbruderschaft der Kreisstadt.

Neben der Vorsitzenden Pia Hansen war auch der Ahrweiler Bacchus Rudolf Wolber sen. ebenso von der Partie, wie der Rebenzüchter Wilfried Huff und der Winzer Karl Wershofen. Die wissenschaftliche Seite war mit dem promovierten Weinbauexperten Karl-Peter Böll vertreten. Für die Weinkunden waren Irmi und Wolfgang Klawonn mit gereist. Die Runde komplettierte der Winzer Paul Gieler, der den Bogen zur Familie Timmler im Jahr 2009 spannte und den Kontakt zur Forschungsanstalt Geisenheim aufrecht hält.

Im vergangenen Jahr brachte der den Innenhof überspannende Rebstock 30 Liter Spätburgunder, der als Blanc de Noir ausgebaut wurde. Das Rekordleseergebnis gab es 2006 mit 60 Litern.

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