Bad Neuenahr-Ahrweiler Stadt beantragt Unterstützung für Kurkolonnaden

BAD NEUENAHR · Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat gestern bestätigt, dass ein Verfahren zur "Unterschutzstellung des Kurparkareals" seitens der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz bei der Kreisverwaltung beantragt worden ist.

Wie mehrfach berichtet, sucht die Stadt einen Investor, der die westliche Kurgartenstraße von der Ahr bis zur Hochstraße, neu beplant und bebaut. Dabei sollen die "Kurkolonnaden", in denen sich derzeit kleine Geschäfte befinden, verschwinden. Sollte sich die Denkmalschutzbehörde mit ihrem Vorstoß durchsetzen, dürften die Pläne der Stadt obsolet sein.

Wie Stadtsprecher Karl Walkenbach gestern auf Anfrage des General-Anzeigers erklärte, sei der Stadt von der Kreisverwaltung als Unterer Denkmalschutzbehörde die Möglichkeit eröffnet worden, im Vorfeld des erforderlichen Anhörungsverfahrens eine Stellungnahme abzugeben. "Diese wird derzeit rechtlich und fachlich vorbereitet.

Nach heutigem Kenntnisstand teilen wir die Einschätzung der Generaldirektion Kulturelles Erbe nicht, so dass wir nach wie vor guter Dinge sind, keine Änderung an dem bestehenden Konzept vornehmen zu müssen", sagte Walkenbach.

Das Konzept sieht den Abriss der Ladenzeile und eine Neubebauung vor. Längst ist die Stadt offensiv in die Vermarktung des noch bebauten Areals an der Kurgartenstraße gegangen. Ziel ist die bauliche Entwicklung der von der Kur AG erworbenen Grundstücke entlang des Kurparks. Erreicht werden soll eine "intensivere bauliche Ausnutzung" sowie eine "höherwertige Nutzung" der derzeit mit kleinen Einzelhandelsgeschäften ausgestatteten Meile entlang der Kurgartenstraße.

Das Areal soll jetzt Investoren in einem Vergabeverfahren angeboten werden. Übertragungen der Grundstücke, aber auch ein teilweiser Erwerb seien möglich, so die Stadtverwaltung.

Die in Rede stehende Fläche erstreckt sich auf einer Länge von knapp 200 Metern vom Ende der Bad Neuenahrer Fußgängerzone bis hin zur Oberstraße entlang des Kurparks. 1,5 Hektar ist die Entwicklungsfläche groß. Sie ist Teil des Kurparks, in dem sich unter anderem auch die Konzerthalle oder auch die Trinkhalle mit ihrem Heilwassersprudel befinden.

Dass die Stadt einen Handlungsbedarf sieht, ist verständlich, denn der Westteil der im Herzen des Kurviertels gelegenen Kurgartenstraße ist alles andere als eine Augenweide. Die Stadtverwaltung hatte klare Vorstellungen entwickelt, in denen sich ein Investor bewegen muss. Am nördlichen Teil der Straße, also gleich an der Ahr, darf lediglich ein Gebäude mit nur einem Geschoss errichtet werden. Dies bis zur Höhe des Steigenberger Hotels.

Ab dort dürfen die Baukörper zweigeschossig mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss ausgestaltet werden. Der Zugang zum Kurpark muss gewährleistet bleiben, dies tunlichst dort, wo sich auch derzeit der Eingang befindet. Klare Aussagen gibt es auch zu einer Bautiefe: 15 Meter darf sie nicht überschreiten, gemessen an der heutigen Straßenfront. Hintergrund: Die vorhandene Baumallee soll optisch nicht beeinträchtigt werden. Bei der damaligen Vorstellung des Konzeptes hatte Bürgermeister Guido Orthen betont, dass die Funktion des Kurparks keinesfalls eingeschränkt werden dürfe.

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