Fahrender Supermarkt macht regelmäßig Station in Kripp Rollender Tante Emma-Laden

KRIPP · Die guten alten Zeiten, in denen es noch Tante Emma-Läden gab, sind nun auch in Ortschaften mit 4000 Einwohnern vorbei, obwohl man dort doch eigentlich einen Bedarf für einen kleinen Lebensmittelmarkt vermuten könnte.

 Seit gestern Morgen ist die Nahversorgung in Kripp dank eines mobilen Supermarktes gesichert.

Seit gestern Morgen ist die Nahversorgung in Kripp dank eines mobilen Supermarktes gesichert.

Foto: Martin Gausmann

In Kripp schloss vor wenigen Wochen der Einkaufsmarkt "nah & gut", eine Tochter der Edeka-Gruppe.

Die entstandene Versorgungslücke schließt seit gestern ein mobiles, ein rollendes Lebensmittelgeschäft, das jeweils donnerstags an drei verschiedenen Haltepunkten im südlichsten Remagener Stadtteil Station macht.

Der fahrende Supermarkt wird von der Firma Heiko betrieben. Bereits vor 60 Jahren spezialisierte sich das Unternehmen auf das "Einkaufen vor der Haustür".

Denn nicht nur auf Markt- und Dorfplätzen macht das Mobil mit Wurst und Käse, Gemüse und Süßwaren an Bord Halt, sondern bei Bedarf und auf Wunsch auch direkt vor der Haustüre von Kunden. Auf vier Quadratmetern sind 400 verschiedene Waren untergebracht.

Ob Brotzeitplatte für 1,89 Euro, Wiener Würstchen für 3,29 Euro oder Suppengemüse für 1,99 Euro: Der tägliche Bedarf kann mit dem Angebot durchaus gedeckt werden.

Tiefkühlkost oder frische Wurst, Gemüse aus der Region oder Kirschstreusel aus der Eifel: Fast alle Produkte stammen von Produzenten und Höfen aus der Umgegend. "Wir sind nicht so billig wie ein Discounter, aber hin und wieder sogar preiswerter als ein großer Supermarkt", so Patrick Wolf, der das Lebensmittelmobil von Prüm nach Kripp gesteuert hat. Der 24-Jährige hat eine Anreise von 120 Kilometern hinter sich.

Um 6 Uhr morgens hat er seinen Wagen bestückt, um 9 Uhr öffnete er in Kripp die Klappe seines mit Brot, Matjesfilets, Broccoli oder Dosenschaschlik gefüllten Transporters. "Die Leute sind froh, dass es uns gibt. Viele bedanken sich für das Angebot. Wir schließen große Versorgungslücken", meint der junge Mann.

180 Mitarbeiter sind bei "Heiko" beschäftigt, 60 Wagen rollen täglich übers Land. In 1800 Orten zwischen Aachen, Köln, Koblenz, Cochem und Prüm schlagen die fahrbaren Tante-Emma-Läden ihre Klappen auf und bieten ihre Waren feil.

Eine umfangreiche Auflistung mit Preisen verschafft den Kunden einen Überblick über das Sortiment, zudem gibt es eine wöchentlich abwechselnde Aufstellung über Sonderangebote. Wer sich die Ware nach Hause liefern lässt, muss übrigens keinen Aufschlag zahlen. Patrick Wolf: "Wir werben ja mit dem Slogan: Einkaufen vor der Haustür."

Remagens Wirtschaftsförderer Marc Bors, der das nun regelmäßig nach Kripp kommende Mobil organisiert hat, war gemeinsam mit Ortsvorsteher Heinz-Peter Hammer einer der ersten Kunden.

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