Naturschutz-Dokumentation Pilot fliegt für das Pilotprojekt

KREIS AHRWEILER · Ein Pilotprojekt mit einem Piloten, das ist nicht alltäglich. Das mit zehn Millionen Euro angelegte Naturschutz-Großprojekt Obere Ahr-Hocheifel (OAH) des Kreises Ahrweiler bekommt Hilfe von oben.

 Wissenschaftler und Landrat Jürgen Pföhler (links) stellen auf der Bengener Heide das neue Tragschrauber-Projekt für den Naturschutz im Kreis Ahrweiler vor.

Wissenschaftler und Landrat Jürgen Pföhler (links) stellen auf der Bengener Heide das neue Tragschrauber-Projekt für den Naturschutz im Kreis Ahrweiler vor.

Foto: GAUSMANN

Ein Tragschrauber soll präzise Luftbilder liefern, mit denen sich die Entwicklung der Vegetation und der Gewässer beobachten lässt. Aus einer Flughöhe von 300 Metern erreichen dabei die Fotos eine Bildgenauigkeit von fünf Zentimetern.

Die Technik wurde maßgeblich am Rhein-Ahr-Campus Remagen, dem auch der 80 000 Euro teuere Ultraleichtflieger mit Rotor gehört, entwickelt. "Die Fachhochschule im Kreis Ahrweiler hilft, das größte Naturschutzvorhaben im Kreis Ahrweiler zu dokumentieren.

Das ist eine echte Innovation", erklärte Landrat Jürgen Pföhler gestern bei der Präsentation des fliegenden Sensors, der zunächst testweise über dem Flugplatz der Bengener Heide aufstieg. Der Kooperationsvertrag zwischen dem AW-Kreis und dem Campus werde durch solche gemeinsamen Projekte mit Leben gefüllt.

Der Tragschrauber, den Fluglehrer Egon Joisten fliegt, und der demnächst auf der Mönchsheide bei Bad Breisig seinen festen Standort haben soll, wird in der Verbandsgemeinde Adenau eingesetzt.

Dort wird derzeit das OAH als größtes Naturschutzvorhaben im Kreis Ahrweiler verwirklicht. Das Kerngebiet des Projekts umfasst 3300 Hektar, die für die Dokumentation abgeflogen werden müssen. Die Oberahr und sämtliche Zuflüsse sollen geschützt und in ihrer natürlichen Entwicklung nachhaltig gesichert werden. "Wir erhalten großflächige Luftaufnahmen mit extrem hoher Auflösung", freut sich OAH-Projektleiter Jochen Mölle. Damit lasse sich der Zustand ganzer Talabschnitte vor, während und nach den Naturschutzmaßnahmen dokumentieren.

Entwickelt wurde die fliegende Sensorplattform, die für unverwackelte Bilder sorgt, vom Fraunhofer Anwendungszentrum für multimodale und luftgestützte Sensorik am Campus, das Professor Jens Bongartz leitet.

Die Remagener Hochschule bringt sich zugunsten des Kreises kostenfrei mit dem Tragschrauber ein.

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