Ahrweiler Winzergenossenschaft Ortega-Trauben für Federweißen

AHRWEILER · Der August-Regen hat den Ortega-Trauben im Ahrweiler Rosental nichts anhaben können. Fäulnis hatte ob der kühlen Temperaturen keine Chance. Pralle Beeren hingen locker an den Rappen, die gestern Morgen von Mitgliedern und Mitarbeitern der Ahrweiler Winzergenossenschaft gelesen wurden. Die frühe weiße Sorte soll in einer Woche pünktlich zum Ahrweiler Winzerfest als "Ahrtaler Federweißer" auf den Markt kommen.

 Hoch über Ahrweiler gehörte Marie Therese Bertram am Donnerstagmorgen zum Leseteam der Winzergenossenschaft.

Hoch über Ahrweiler gehörte Marie Therese Bertram am Donnerstagmorgen zum Leseteam der Winzergenossenschaft.

Foto: Martin Gausmann

"Wir haben 70 Grad Öchsle gemessen, das wird ein guter Federweißer", sagte Lesechef André Thurn dem General-Anzeiger im Wingert am Südhang hoch über der Kreisstadt. Dort stehen rund 1200 Stock Ortega, die seit Jahren von der 78 Mitglieder zählenden Genossenschaft extra für den frühen Wein reserviert werden.

Thurn rechnet ob des sehr gut stehenden Lesegutes mit einem Ertrag von rund 1500 Litern Federweißer. Es seien nicht mehr viele Winzer, die Federweißen oder Federroten produzieren würden, sagte Thurn, denn "Geld wird mit Wein verdient". Aber die seit wenigen Jahren geltende EU-Regelung, wonach nur Federweißer aus heimischen Trauben diesen Namen auch tragen darf, spielt den Genossenschaftlern in die Hände.

"Viele Kunden legen Wert auf den Begriff Federweißer. Das Produkt aus anderen deutschen Regionen oder dem Ausland darf nur als Weißer oder Roter Rauscher vermarktet werden", sagte Thurn. Und mit Blick auf die kleinen braunen Plastikkapseln an den Weinbergsdrähten ergänzt er: "Die Pheromonaktion gegen den Traubenwickler, an der erstmals alle Ahrwinzer teilgenommen haben, hat sich ausgezahlt. Nirgendwo im Wingert gibt es Schäden."

In Lesekisten kamen die Trauben aus dem Wingert per Raupe auf den Unimog und anschließend zum Winzerverein.

Dort ist Florian Schreier Kellermeister, Lukas Schmitz der Chef der Wingerte. Dem Entrappen folgte der "Marsch" in die Bütt, in der der Most am Abend schon gärte.

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