Ahr-Radweg Neue Brücke ist vor Ostern fertig
KREIS AHRWEILER · Die Lücke des Ahr-Radweges zwischen Mayschoß und Altenahr ist geschlossen. Die Gesamtkosten liegen bei 3,7 Millionen Euro.
Nicole Marzi ist sichtlich zufrieden. Sie steht mitten auf der neuen Brücke bei Laach, strahlt und sagt: "In der Woche vor Ostern kommen die Absperrungen weg. Dann können Radler und Wanderer sie benutzen." Marzi ist Bauleiterin der Brücke und Vize der Masterstraßenmeisterei Sinzig.
Zwei Wochen wird es also noch dauern, bis der seit zwei Jahrzehnten ersehnte Lückenschluss des Ahrtal-Radweges zwischen Mayschoß-Laach und Altenahr steht. Kernstücke sind die 47 Meter lange Brücke, die von Stahlseilen an einem Pylon getragen wird, und der teilweise wegen des schwierigen Geländes aufgeständerte Verbindungsweg zwischen Bücke und Altenahr. Mit 3,7 Millionen Euro wurde der Kostenrahmen für den Lückenschluss eingehalten.
"Aktuell haben wir Schwingungsmessungen durchgeführt", sagt Nicole Marzi vom Landesbetrieb Mobilität (LBM). Diese Messungen müssten jetzt ausgewertet werden, damit im Sommer in den Unterteil der Brücke ein Schwingungsdämpfer eingebaut werden kann. Denn noch wippt die Brücke leicht, wenn man darüber geht. "Das ist normal, wir wollen den Bürgern schon erklären, weshalb das so ist.
Alle Brücken schwingen, deshalb werden die Dämpfer, die so etwas wie Stahlfedern mit Gegengewicht sind, eingebaut." Dafür seien die Messungen notwendig, um den Dämpfer passend zu bauen. Dieser komme dann in die vorgesehene Aussparung in die Unterkonstruktion."
Und weil Brücken eben Eigenschwingungen hätte, sei es laut Straßenverkehrsordnung auch verboten, dass zum Beispiel Marschkolonnen diese im Gleichschritt passieren. Denn der Gleichschritt erzeuge Schwingungen, die mit denen einer der Brücken nicht im Einklang stünden. Schlimmstenfalls käme es dadurch zum Einsturz.
Zurück zur Brücke bei Laach: Dort fehlt derzeit noch das Geländer am Bürgersteig der Bundesstraße 267. Die Löcher für die Stützen sind schon fertig, allein: Es fehlt die Montage. "Damit soll voraussichtlich am Donnerstag begonnen werden", sagt Marzi. Dann würden auch die noch fehlenden Geländerteile am Verbindungsweg installiert. Gleiches gelte für Kleinarbeiten rund um die Brückenaufgänge. So kommt der alte Steintisch, der am Bürgersteig der B 267 zum Verweilen einlud, wieder an seinen Platz. "Die Sitzgruppe kommt aber neu", sagte Marzi. Dafür sorge die Verbandsgemeinde Altenahr.
Um den kompletten Ahr-Radweg kümmert sich zudem aktuell Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. Dieser bekommt 19 radtouristische Infotafeln. Das Wirtschaftsministerium fördert die Tafeln mit 23000 Euro. "Die Förderung des Radtourismus ist ein erklärtes Ziel des Landes.
Mit der Aufstellung der Infotafeln wird Radfahren in der Region noch angenehmer. Die Schilder zeigen die Wegerouten und bieten den Radtouristen gute Orientierung", sagte Lemke. Die Tafeln sollen an verschiedenen Standorten von Dorsel bis Kripp angebracht werden. Sie zeigen die Strecke mit allen Ortschaften und Sehenswürdigkeiten; auch Bahnhöfe, Fährverbindungen und Büros der Touristinformationen sind eingezeichnet.
Der Ahr-Radweg ist 90 Kilometer lang, Wenn die Lücke bei Altenahr geschlossen ist, fehlt nur noch ein vier Kilometer langes Teilstück zwischen Fuchshofen und Schuld. Dann geht's von der Quelle bis zur Mündung.
Zahlen zur Brücke
Erste Planungen: vor 20 Jahren
Übergabe an LBM: 2007
Spannweite der Brücke: 47 Meter
Breite der Brücke: 3,30 Meter
Tragkraft: 12 Tonnen
Gewicht: 33 Tonnen
Neigung: 4 Prozent
Konstruktion: Schrägseil
Höhe des Pylons: 17 Meter
Gewicht: 7 Tonnen
Stahlseildicke: 5,5 Zentimeter
Zugkraft der Seile: 70 Tonnen
Kosten der Brücke: 800 000 Euro
Lückenschluss: 1,7 Kilometer
Strecke: Mayschoß-Altenahr
Gesamtkosten: 3,7 Millionen Euro
Fertigstellung: vor Ostern