Tourismusstudie Ahrtal NRW stellt das Gros der Gäste

KREIS AHRWEILER · Der Tourismus im Ahrtal steht auf fünf Säulen: Aktivurlaub (Wandern, Rad), Gesundheit (Wellness, Kur), Kultur (Römervilla, Regierungsbunker), Kulinarik (Wein, Gastronomie) sowie dem Bereich Tagungen und Events.

 Von Altenahr aus können Besucher des Ahrtals auf den Rotweinwanderweg starten.

Von Altenahr aus können Besucher des Ahrtals auf den Rotweinwanderweg starten.

Foto: dpa

Das stellt die Tourismusstudie Ahrtal fest, die von der Uni Trier im Auftrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz erstellt wurde. Am Dienstagabend wurde sie in der Kreisstadt unter Moderation von Betram Weirich, Vize-Geschäftsführer der Kammer, vorgestellt.

Die wichtigsten Zahlen: 2011 wurden von Bad Neuenahr-Ahrweiler bis Altenahr 519.000 Gästeankünfte und 1,45 Millionen Übernachtungen registriert. Rund 100 Millionen Euro werden durch den Tourismus an regionaler Wertschöpfung generiert - und zwar bei rechnerisch 5500 Vollzeitarbeitsplätzen. Bei der Gästeintensität liegt das Ahrtal landesweit hinter Mosel-Saar auf dem zweiten Platz.

Basis für weitere gestern vorgestellte Statistiken waren Interviews der Trierer Studenten unter Leitung von Professor Andreas Kagermeier und Natalie Stors mit Touristikern und Branchenvertretern sowie die Befragung von 304 Gästen in Mai, Sommer und Herbst dieses Jahres.

Die Besucher im Ahrtal kommen laut Ergebnis der Gästebefragung zu 90 Prozent aus dem Inland, 55 Prozent von ihnen kommen aus Nordrhein-Westfalen. 48 Prozent der Gäste sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. Ein Drittel der Besucher ist zum ersten Mal im Ahrtal, zwei Drittel sind "Wiederholungstäter". Die Stammgäste mit mehr als vier Besuchen machen 41 Prozent aus. Die Aufenthaltsdauer wird für die 304 Befragten mit einem Durchschnitt von 3,9 Tagen angegeben.

Bei der gewählten Unterkunftsform nannte die Gästebefragung mit 46 Prozent Hotels an erster Stelle, gefolgt von Pensionen (14 Prozent) und Ferienwohnungen (13 Prozent). Acht Prozent der Befragten waren Camper, sieben Prozent übernachteten in Jugendherbergen. Wobei es mit 88 Prozent eine "sehr hohe Zufriedenheit mit den Unterkünften" gibt.

Mehr als die Hälfte der Befragten geben Natur und Aktivurlaub als Hauptmotive für einen Aufenthalt an. Mit jeweils elf und zehn Prozent folgen Kultur, Erholung und Kulinarik. Bei den Freizeitangeboten liegen die Wanderwege mit 25 Prozent an der Spitze, vor dem Regierungsbunker (15), Wein (13), Rad (12) oder Spielbank (3).

Sehr zufrieden mit dem touristischen Angebot sind 30 Prozent, zufrieden 67, weniger zufrieden zwei und unzufrieden ein Prozent. Weiter empfehlen wollen das Ahrtal 91 Prozent, auf jeden Fall wiederkommen 72 Prozent.

Es gibt aber auch Verbesserungsvorschläge: Bessere Wegebeschilderungen wünschen sich 27 Prozent, mehr Angebote für jüngere Leute 21 Prozent, einen besseren öffentlichen Personennahverkehr 13 Prozent. Interessant zur künftigen Gästeabgabe in der Kreisstadt: 52 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Kurtaxe aus - allerdings verbunden mit Erwartungen auf Ermäßigungen und den Ausbau der touristischen Infrastruktur.

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