Kommentar Mit Würde und Wärme

Es betrifft uns alle: das Sterben. Und alle Menschen vereint der Wunsch, in Würde gehen zu können. Doch das sollte nicht in Krankenhäusern und auf Palliativstationen geschehen.

In den 22 Jahren, die es zur Realisierung seines stationären "Hospiz im Ahrtal" brauchte, ist auch der Verein viele Tode gestorben. Doch im Leben hat und braucht bekanntlich alles seine Zeit. Umso größer ist die Freude, dass heute mit der Bodelschwinghschen Stiftung Bethel und der Marienhaus Unternehmensgruppe starke, hospizerfahrene Partner mit im Vereinsboot sitzen. Nicht minder zugkräftig sind die Schirmherren: fürs ambulante Hospiz der weltweit arbeitende Naturdokumentarfilmer Andreas Kieling, fürs stationäre Sternekoch Hans Stefan Steinheuer.

Fest steht jedoch, dass ohne Spenden nichts geht. Doch da kann Vorsitzende Ulrike Dobrowolny und ihr kompetentes Team, das in einer Stadt agiert, dessen Sterbequote aufgrund der Beliebtheit als Altersruhesitz doppelt so hoch wie in anderen Kommunen ist, auf eine breite Unterstützung bauen. Bürger, Behörden und Institutionen stehen voll hinter dem mit 800 Mitgliedern drittgrößten Hospizverein im Land.

Fürsorge, Annahme, Selbstbestimmung, Zuwendung sowie auf Wunsch seelsorgerische Begleitung: Das will das konfessionsübergreifende Haus der kalten Apparatemedizin entgegensetzen. Dazu bedarf es aber auch zwingend dem Selbstverständnis der Angehörigen, sich in den Sterbeprozess einzubringen und sich nicht um die Verantwortung zu drücken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort