Tag der offenen Tür im Bad Neuenahrer Krankenhaus Maria Hilf Mehr als nur ein Blick in den OP

BAD NEUENAHR · Wer als Besucher ein Krankenhaus betritt, sieht kaum mehr als endlose Gänge, das Krankenzimmer und die Cafeteria. Und Patienten, die in sediertem Zustand in einen OP-Saal geschoben wurden, erinnern sich eher dunkel als lebhaft an die von Hightech geprägte Umgebung.

 Informationen aus erster Hand gab es für die Besucher im Operationssaal.

Informationen aus erster Hand gab es für die Besucher im Operationssaal.

Foto: Martin Gausmann

Mit einem Tag der offenen Tür hat das Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr die seltene Gelegenheit geboten, wachen Auges einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Mit 350 Betten und 500 Mitarbeitern ist das Krankenhaus Maria Hilf das größte der drei Einrichtungen des Marienhaus-Klinikums im Kreis Ahrweiler, das mit 1000 Mitarbeitern zudem als größter Arbeitgeber im Kreisgebiet gilt. Nicht zuletzt ist das Hospital in Bad Neuenahr der einzige Akutversorger vor Ort. "Wir möchten unser umfassendes Angebot in geballter Form an einem Tag präsentieren", sagt der Kaufmännische Direktor Thomas Karls. Dass sich ein Krankenhaus nicht einfach so öffnen lässt, zeigt die Tatsache, dass die Vorbereitungen ein Jahr gedauert habt.

Die Arbeit hat sich gelohnt. So konnte etwa einer der insgesamt fünf Operationssäle nicht nur besichtigt werden. Vielmehr erläuterten Anästhesisten anschaulich verschiedene Narkoseverfahren, während Chirurgen mit einer Gummibärchen-OP den staunenden Besuchern demonstrierten, wie sich der süße Fremdkörper mit minimalinvasivem Eingriff aus einem Bauchmodell entfernen lässt. Zum unumstrittenen Helden der Kinder avancierte an diesem Tag Dr. Karl-Horst Gödtel. Der Chirurg betreute die Teddybär-Ambulanz und hatte alle Hände voll zu tun.

Nicht nur werdende Eltern nutzten die Möglichkeit, sich im Kreißsaal umzuschauen. Und Technikinteressierte verfolgten verblüfft der Arbeit eines Computerthomographen und zeigten sich von der hochmodernen Ausstattung eines Herzkatheterlabors oder eines von der DRK-Rettungswache zur Verfügung gestellten Notarztwagens beeindrucken. Darüber hinaus sorgten etliche Mitmachaktionen dafür, dass der Besuch im Krankenhaus zu einem im wahrsten Sinne des Wortes greifbaren Erlebnis wurde. In der Physiotherapie konnte man etwa in den Altersanzug "Age Man" schlüpfen, der einem die Einschränkungen älterer Menschen am eigenen Leib erleben lässt.

Aber auch die Theorie kam nicht zu kurz: In halbstündigen Arzt-Patienten-Seminaren referierten Ärzte des Klinikums über verschiedene Krankheitsbilder wie Herzinfarkt, Demenz, Brustkrebs oder die Fuß- und Schulterchirurgie. So widmete sich der Oberarzt der Inneren Medizin/Kardiologie, Dr. Oliver Grzan, dem Thema "Akuttherapie des Schlaganfalls". Das Wissen seiner Zuhörer testete der Herz-Kreislauf-Spezialist mit einem Quiz und verteilte als Belohnung "Tränende Herzen" und selbstgebackenen Herz-Kuchen.

Und die Experten des Interdisziplinären Bauchzentrums und des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums standen Betroffenen in Podiumsdiskussionen Rede und Antwort. Schließlich nutzten neben dem Förderverein des Krankenhauses unter anderem die Herzsportgruppe des TV 06 Bad Neuenahr, die Deutsche Herzstiftung und die Deutsche ILCO, die Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs, die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit vorzustellen.

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