Wirtschaftsförderer für Sinzig "Masterplan" soll Kaufkraft generieren

SINZIG · Einer drohenden Verödung der Innenstadt von Sinzig soll entgegengewirkt werden: Die Stadt bekommt einen Wirtschaftsförderer. Zu Beginn des nächsten Jahres soll die Stelle im Rathaus besetzt sein.

Dies teilte Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger vor Mitgliedern des "Aktivkreises Sinzig" mit, die sich im Verwaltungsgebäude der Stadt zum "Brainstorming" getroffen hatten.

Bis zum Amtsantritt des neuen Rathausmitarbeiters wollen Einzelhandel und Verwaltung einen "Fahrplan" erarbeiten, aus dem hervorgeht, mit welchen Maßnahmen die Sinziger Innenstadt belebt, Leerstände behoben und Attraktivitätssteigerungen geschaffen werden können.

Eine drohende Verödung der Innenstadt ist kein Alleinstellungsmerkmal für die Barbarossastadt mit ihren 17 500 Einwohnern. Vielmehr haben nahezu alle Städte dieser Größenordnung mit Geschäftsschließungen und der Entstehung von Subzentren auf der grünen Wiese zu kämpfen, die dem unter kleinen Verkaufsflächen, mangelnden Parkmöglichkeiten und hohen Mietzahlungen leidenden Einzelhandel die Umsätze streitig machen.

Ähnlich wie in Bad Neuenahr-Ahrweiler will man nun auch in Sinzig in einem "Masterplan" erarbeiten, wie dem zu begegnen ist und wie die vorhandene Kaufkraft im innerstädtischen Bereich gebunden werden kann.

"Uns fehlt ein Frequenzbringer", meinte Bürgermeister Wolfgang Kroeger. Derartige "Magneten" siedeln sich jedoch lediglich dort an, wo die Einwohnerzahl, Bevölkerungsstruktur Kaufkraft und Kaufverhalten nach vorausgegangener Standort- und Marktanalyse eine derartige Investition rechtfertigen.

Zwar gibt es freie Ladenlokale, jedoch nur mit geringen Verkaufsflächen, die für Frequenzbringer grundsätzlich unattraktiv sind, zumal auch erheblicher Parkraum in der ansonsten gut sanierten Innenstadt nachgewiesen werden müsste. "Vielleicht wäre es gut, einen externen Fachmann einzuschalten, jemanden, der von außen auf uns schaut und uns unsere Stärken und Schwächen aufzeigt", meinte Kroeger, der außerdem darauf verwies, dass auch auf der "grünen Wiese" kaum mehr Platz für neue Geschäfte und Unternehmen vorhanden ist: Gewerbeflächen sind in Sinzig äußerst rar.

Grundsätzlich geht man im von Andreas Schwerter angeführten "Aktivkreis" jedoch davon aus, dass in der Stadt viele Potenziale stecken. Diese müssten nun verstärkt in den Vordergrund rücken. Es sei nicht so, dass in Sinzig "nichts mehr geht". Dieser Eindruck sei in den Presseveröffentlichungen der vergangenen Tage entstanden.

In einem kleinen Arbeitskreis will man nun das weitere Vorgehen der Einzelhändler erörtern. Auf den neuen Wirtschaftsförderer der Stadt kommt also gleich nach dessen Dienstantritt im neuen Jahr viel Arbeit zu.

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