Fotoausstellung von Stefan Hahn bis 17. August Maria Laach neu entdecken

MARIA LAACH · Eine Auswahl aus dem neuen Laacher Bildband "Wohin die Welt nicht folgt" zeigt der Fotograf Stefan Hahn im Klosterforum Maria Laach. Die Ausstellung wurde jetzt im Klosterforum eröffnet.

Stefan Hahn (Mitte) erklärt Pater Albert (links) und Bruder Jakobus (rechts), nach welchen Regeln er ein Foto gestaltet.

Stefan Hahn (Mitte) erklärt Pater Albert (links) und Bruder Jakobus (rechts), nach welchen Regeln er ein Foto gestaltet.

Foto: TEM

Dort ist Maria Laach mit den Augen des Fotokünstlers, fernab von bekannten Postkartenmotiven, neu zu entdecken. Hahns Schwarz-Weiß-Fotografien eröffnen in eindringlicher und detailreicher Bildersprache eine Tiefe des Raumes, die zum betrachtenden Hineinspazieren einlädt.

Bekanntes, etwa das Laacher Paradies, wird neu gedeutet und erhält eine mystische Qualität. Die Motive weisen über sich hinaus und vermitteln eine andere Dimension: Durch ein kleines Fenster fällt ein schwacher Lichtstrahl und lässt das romanische Gewölbe skizzenhaft erscheinen, auf einem anderen Bild kontrastiert der schwarze Basalt eines Fensterrahmens mit dem grellen Weiß der Sonne.

Stefan Hahn, der als Jugendlicher über einen geistlichen Beruf nachgedacht hatte, thematisiert in seinen Bildern unser lebenslanges Suchen nach Gott: "Die Regel des heiligen Benedikt gibt Hinweise, wie Gott zu suchen ist. Das Mönchsleben ist eine Möglichkeit." Um solche starken Bilder entstehen zu lassen, braucht es Zeit.

Und die nahm sich Stefan Hahn, hielt sich gelegentlich nachts im Kloster und in der Basilika auf, um ungestört, auch ohne künstliches Licht, seine Werke zu schaffen. "Ich versuche mit den technischen Mitteln der Dunkelkammer, dem Faktor Zeit und Licht etwas sichtbar zu machen, was man sonst nicht sieht", so der Fotograf aus Kaltenengers über seine Arbeit.

Hahn zeigt die Welt hinter Klostermauern, öffnet Sakristei und Refektorium, und weist den Weg über 900 Jahre alte, ausgetretene Treppenstufen eines Glockenturms, die in den Himmel zu führen scheinen.

"Bilder zeigen mehr als bloße Architektur"

Ein solches Sichtbarmachen freut auch Prior-Administrator Albert Sieger, der anlässlich der Vernissage im Klosterforum betonte: "Die Bilder zeigen mehr als bloße Architektur, sie verraten auch etwas über den Geist. Arbeit, Gebet und Leben haben diese Mauern geprägt.

So sehr unser Suchen Bruchstück ist, es ist stark genug, Spuren zu hinterlassen. Ein Suchen, das auch in Details und Bruchstücken erkennbar wird. Steine sprechen. In den Fotografien wird deutlich, was uns Mönche bewegt, was das Klosterleben gibt." Dabei hob Pater Albert die "behutsame Verbindung von Texten und Aufnahmen" im Bildband hervor und dankte Stefan Hahn für seine Mühen, die seine qualitätvollen Arbeiten auszeichnen.

Es ist die Nähe zu Maria Laach, Stefan Hahn hatte dort geheiratet, die sich positiv in seinen Bildern niederschlägt: "15 Monate habe ich mich intensiv mit Maria Laach beschäftigt." Hahn setze sich fotografisch mit dem "Woher" und dem "Wohin" auseinander, erklärte er bei der Eröffnung.

Ihm geht es um die Beantwortung der Frage, was wir mit unserem kurzen Leben machen. In Anlehnung an Augustinus betonte der Künstler: "Wir suchen Gott, weil er uns zuerst gesucht und gefunden hat. Fotografie als Kunst ist größer als der Fotograf. Was mir im Bild erscheint, ist mehr, als was die Technik vermag."

Infos

Bis zum 17. August ist die Ausstellung "Wohin die Welt nicht folgt" täglich im orderen Saal des Klosterforums zu besichtigen. Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr, Sonntag und Montag von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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