Jugendliche fragen junge Leute, was sie von Politik halten "Manchmal schwer zu verstehen"

KREIS AHRWEILER · Ungeschminkte Meinung war gefragt. Wie denken Jugendliche über Politik? Mit dieser konfrontierten am "Mobil der Stimmen" an den weiterführenden Schulen Jugendliche ihre Altersgenossen.

 Junge Leute um Latifah Göloglü (4. links) und Wissam Zeineddine (2. von links) zeigen im Kreishaus ihre Politik-Umfrage.

Junge Leute um Latifah Göloglü (4. links) und Wissam Zeineddine (2. von links) zeigen im Kreishaus ihre Politik-Umfrage.

Foto: Martin Gausmann

Initiator war die Arbeitsgemeinschaft Offene Jugendarbeit im Kreis Ahrweiler um Jürgen Schwarzmann. Das Ergebnis wird seit Montag als Ausstellung im Ahrweiler Kreishaus präsentiert und ist durchaus kontrovers zu sehen.

Denn während Larissa Politik "einfach sch..." findet, Özlem sie auf zumindest "nicht wirklich toll" reduziert, ist sie für Maxima "manchmal schwer zu zu verstehen". Sungyla sieht das komplett anders: "Ich finde Politik gut." Die Schüler stehen zu dem, was sie sagen. Und ihr Bild hängt daneben.

Positiver sieht es aus, wenn Jugendliche auf die Frage antworten, was sie denn als Bundeskanzler anders machen würden. Da will Wotchara "mehr Geld für die Bildung" und Michelle tritt "für mehr Umweltschutz" ein. Und Vincent fordert, "dass die Leute wissen, was sie tun und gute Entscheidungen treffen". Katharina sieht es als Schülerin dann eher von der praktischen Seite: "Noten und das Sitzenbleiben abschaffen".

Eröffnet wurde die Ausstellung von Landrat Jürgen Pföhler. Er erläuterte vor Schülern, Aktiven, Bürgermeistern sowie Kreis- und Landespolitikern, die Bedeutung politischer Jugendbildung: "Sie bestärkt Jugendliche in ihrer Entwicklung zu selbstbestimmten, verantwortungsbewussten und demokratisch handelnden Bürgern." Eine Beteiligungskultur für und mit jungen Menschen falle nicht vom Himmel, "sondern muss erprobt, gelernt und gelebt werden".

Latifah Göloglü (15) und Wissam Zeineddine (17) von der Realschule plus in Remagen brachten stellvertretend für die Initiatoren des Mobils der Stimmen dessen Intention auf den Punkt: "Politik geht uns alle an. Hier geht es um aktive Teilnahme am öffentlichen Leben." Sie erklärten aber auch, dass "häufig über unsere Köpfe hinweg entschieden wird" und forderten, dass die Meinung junger Menschen "angehört, respektiert und diskutiert" wird.

Info

Die Ausstellung ist bis zum 9. Januar im Kreishaus-Foyer zu sehen.

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