Kommentar Licht für die Thermen

Am Vorabend saß Bürgermeister Guido Orthen noch im Rat der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und beantwortete gemeinsam mit dem Gutachter geduldig die vielen Fragen von Ratsmitgliedern zum Sanierungsbedarf der Ahr-Thermen.

Am Freitagmorgen machte er sich dann - diesmal in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsmitglied der "Kur AG" - auf, um über die Vertragsverlängerung von AGBN-Vorstand Christoph Reinicke und über den Verkauf der Ahr-Thermen abzustimmen.

Beide Beschlüsse wurden nicht einstimmig gefasst. Guido Orthen und Christoph Reinicke werden dennoch - so oder so - die nächsten fünf Jahre miteinander auskommen müssen. Konstruktiv und gut seien die derzeitigen Verhandlungen mit der Stadt in Sachen Ahr-Thermen, lobte Reinicke. Es geht voran: Beim Kauf durch die Stadt und Verkauf durch die Kur AG - Orthen ist quasi Käufer und Verkäufer zugleich - ist die finale Phase eingeleitet.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Stadt das Bad für im Raum stehende zwei Millionen Euro kaufen und bald wieder öffnen. Diese gute Nachricht könnte dann pünktlich zur Kommunalwahl verbreitet werden. Eine Sanierung kann später erfolgen.

Den Verkaufserlös wollen sich die Eigentümer des Wellness-Tempels nicht einstecken. Angeblich soll das Geld für Investitionen ausgegeben werden. Vielleicht fließt aber auch gar kein Geld, und die Stadt übernimmt lediglich die auf den Thermen ruhende Schuldenlast, die sich just in dieser Höhe bewegt. Mit einer Umschuldung zu Kommunalkreditkonditionen käme der Steuerzahler so vielleicht noch mit einem blauen Auge davon.

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