Kreis Ahrweiler "Hartz-IV-Armut wird verfestigt"

KREIS AHRWEILER · Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ist besorgt "über die Verfestigung der Armut im Hartz-IV-System im Kreis Ahrweiler". In einer Pressemitteilung spricht er von einer bedrückenden Situation.

Mehr als ein Drittel der Hartz-IV-Bezieher im Landkreis sei mindestens vier Jahre auf staatliche Fürsorge angewiesen. Insgesamt hätten 4,5 Prozent der erwerbsfähigen Menschen im Landkreis Ende 2012 Hartz IV beziehen müssen. "Damit waren 3633 im Alter von 15 bis 64 Jahren auf staatliche Fürsorge angewiesen", so der DGB.

Mehr als die Hälfte der erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher des Kreises seien bereits im Langzeitbezug. Bedeutet: Sie haben in den vergangenen zwei Jahren mindestens 21 Monate diese stattliche Hilfe bezogen. "Dem Hartz-IV-System ist es bisher nicht gelungen, eine Verfestigung prekärer Lebenslagen zu verhindern", so Gabi Weber vom DGB in Koblenz.

Trotz der Verhärtung im Hilfebezug gebe es auch im Hartz-IV-System relativ viel Bewegung. Ständig kämen weitere hinzu, während andere den Hilfebezug beenden könnten. Knapp drei Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter müsse innerhalb eines Jahres Hartz IV beantragen.

Angesichts dieser Situation im Landkreis Ahrweiler fordert der DGB das Jobcenter und den Kreis zu weiteren Anstrengungen und Professionalisierung der Betreuung zur Vermeidung und zum Abbau von Langzeitbezug auf.

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