Altenahr und Adenau sollen schnelles Internet bekommen Glasfaserkabel im Abwasserkanal

KREIS AHRWEILER · Die 42 selbstständigen Ortsgemeinden in den Verbandsgemeinden (VG) Adenau und Altenahr sollen eine leistungsstarke Internetverbindung über Glasfaserkabel bekommen. Dafür stellt der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr (ZVWV) sein gesamtes Leerrohrsystem von rund hundert Kilometern Gesamtlänge zur Verfügung. Sieben der insgesamt 49 Dörfer in den beiden Verbandsgemeinden verfügen über die schnelle Datenautobahn.

Die Gremien des Zweckverbandes haben einstimmig einem entsprechenden Vorschlag des Vorsitzenden, Landrat Jürgen Pföhler, zugestimmt. "Gerade im ländlich geprägten Raum ist eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Internet-Versorgung eine besondere Herausforderung", sagte Pföhler.

Bisher hätten alle dort vertretenen Telekommunikationsanbieter nur "Rosinenpickerei" betrieben. Sie hätten lediglich in den Orten, in denen es sich wegen der Einwohnerzahl lohnt, eine entsprechende Breitbandversorgung angeboten. Andere Orte hingegen hätten noch nicht einmal die Grundversorgung von sechs Mbit pro Sekunde erreicht oder seien sogar bislang ganz außen vor geblieben.

Der Verbandsvorsteher sowie die Bürgermeister Guido Nisius (Adenau) und Achim Haag (Altenahr) als dessen Stellvertreter sehen jetzt die "einmalige Chance, den bisher unterversorgten Dörfern einen zukunftsfähigen Internetstandard anzubieten." Dies sei auch mit Blick auf gleichwertige Lebensverhältnisse von besonderer Bedeutung.

Bereits im April wollen die Bürgermeister Nisius und Haag die notwendigen Beschlüsse in den Verbandsgemeinde-Gremien herbeiführen, damit das Vorhaben so schnell wie möglich starten kann. Die Erschließung der 42 Ortsgemeinden soll bis spätestens 2018 abgeschlossen sein.

Zum Fahrplan erläutern die Bürgermeister, dass das Projekt ausgeschrieben werden muss. Dabei gehe es darum, einen Betreiber zu finden, der über das bereits bestehende Leerrohrnetz des ZVWV hinaus ein zusätzliches Leerrohrnetz schaffe oder anbiete. Dieser müsse dann das gesamte Netz im Versorgungsgebiet zu marktgängigen Konditionen betreiben.

Damit gehen die Kommunen mit dem ZVWV neue Wege. Denn das vor einem Jahr angedachte System, die Breitbandkabel innerhalb der bestehenden Wasserleitungen zu verlegen, wurde aus Rechtsgründen zurückgestellt. Die Nutzung der Leerrohre, die vom Zweckverband in der Vergangenheit parallel zu seinen Wassertransportleitungen verlegt wurden, ist jetzt Basis der Lösung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort