Weinfreunde Ahrweiler Erntedank-Feier an der Winzerkapelle
AHRWEILER · Rund 500 bis 600 Besucher waren am Donnerstag zu einem ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel in die Weinberge hoch über Ahrweiler geströmt. Die Winzer- und Weinbruderschaft hatte zum 18. Mal zur Winzerkapelle Sankt Urban eingeladen, wo der von Pastorin Elke Smidt-Kulla und Kaplan Andreas Kern gestaltete Gottesdienst der Festhöhepunkt war.
Das Erntedank- und Kapellenfest war den ganzen Tag über ein Publikumsmagnet, das schöne Herbstwetter hatte Tausende von Wanderern am Feiertag an die Ahr gelockt, viele von ihnen kamen an der kleinen Kapelle in den Weinbergen vorbei, wo sie nicht nur einen herrlichen Blick über die Rotweinmetropole Ahrweiler genießen konnten.
Ein Glas Wein aus den Kellern der Mitglieder der Weinbruderschaft, ein Stück Kuchen mit einer Tasse Kaffee oder eine andere Leckerei, alles stand bereit. Die gut 60 Mitglieder der Weinbruderschaft um die Vorsitzende, Pia Hansen, hatten sich intensiv um das Wohl ihrer Gäste gekümmert.
"Mit dem Fest feiern wir auch den Erntedank, aber die Ernte ist noch gar nicht im Keller", merkte Weinbruder Paul Gieler, der mit informativen Bildtafeln den Werdegang der Traube vom Weinberg bis in die Flasche beschrieben hatte, mit einem Augenzwinkern an. Erst in rund zwei Wochen werde die Spätburgunderlese auf vollen Touren laufen.
Also lag der Schwerpunkt mehr auf dem Wort "Kapellenfest." 1995 war die Kapelle an den Weinbergen errichtet worden. Das Besondere: Man kann durch den Altar in einen kleinen Weinkeller unter dem Bauwerk hinabsteigen. "Den Schlüssel dazu bewahrt die Weinbruderschaft sicher auf", so Gieler, der an die Entstehungsgeschichte des Baus erinnerte.
"Seinerzeit feierte Norbert Görres seinen 60. Geburtstag im Zunfthaus und hatte ganz Ahrweiler eingeladen. Alles war frei, aber es stand eine Mini-Kapelle für Spenden bereit." Diese Aktion hat den Bau der Kapelle zu großen Teilen gesichert.
