Bad Breisiger Emil Morsch ist neuer Ritter der Tafelrunde

BAD BREISIG · Emil Morsch, Gründer der Stefan-Morsch-Stiftung, wird neuer Ritter der Kulinarischen Tafelrunde in Bad Breisig. Der 70-Jährige tritt die Nachfolge von Christian Lindner (Chefredakteur der Rhein-Zeitung) an, dem es gestern oblag, das Lebenswerk Morschs zu würdigen.

 Emil Morsch (r.) mit Landrat Pföhler und Königin Anna.

Emil Morsch (r.) mit Landrat Pföhler und Königin Anna.

Foto: Martin Gausmann

Die Stefan-Morsch-Stiftung betreibt seit ihrer Gründung im Jahre 1986 die erste deutsche Datei für Knochenmark- und Stammzellspender und hat dazu beigetragen, zahlreiche Leben von an Leukämie erkrankten Menschen zu retten. Emil Morschs Sohn Stefan konnte seinerzeit nicht gerettet werden.

Der 16-Jährige erkrankte Anfang der 80er Jahre an Leukämie. Am 31. Juli 1984 wurde ihm im Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle Knochenmark transplantiert. Stefan war der erste Europäer, dem fremdes Knochenmark übertragen wurde. Voraus ging eine von seinen Eltern eingeleitete Geldsammelaktion.

Untersuchungen und Eingriff kosteten damals 500.000 Mark, ein Betrag, der nicht von Krankenkassen finanziert wurde.

Obwohl die Transplantation erfolgreich war, starb Stefan im Dezember 1984 an den Folgen einer Lungenentzündung. Doch sein Tod sollte nicht umsonst gewesen sein. Es war sein Wunsch, eine Stiftung zu gründen um eine deutsche Stammzellspenderdatei ins Leben zu rufen, damit alle Leukämiepatienten die Chance auf Heilung erhalten.

Stefans Eltern, Emil und Hiltrud Morsch, gründeten daraufhin 1986 die Stefan-Morsch-Stiftung, deren Ziel es war, eine nationale Knochenmarkspenderdatei aufzubauen. Mittlerweile sind dort 380.000 potenzielle Spender registriert, längst agiert die Stiftung weltweit.

Im Rahmen des "Schlemmerabends", der Auftaktveranstaltung zur inzwischen bereits 40. Kulinarischen Woche in Bad Breisig, wird Emil Morsch dann von Brunnenkönigin Anne I. offiziell zum Ritter geschlagen. Das am Mittwoch, 10. Juli (Beginn 1930 Uhr) im Außenbereich der Römer-Thermen aufgebaute Buffet wird dann ganz unter dem Motto "Midsommar" stehen. Gereicht werden skandinavische Spezialitäten, das Ganze garniert mit einer "ABBA-Show".

Die Kulinarische Woche (19. bis 28. Juli) wird federführend von Bad Breisiger Restaurants gestaltet, die eine Woche lang ganz besondere Delikatessen auf ihrem Speiseplan stehen haben. Zehn Gastronomiebetriebe laden ein. Mit einem Sommernachtsfest am 27. Juli an der Rheinpromenade wird das Spektakel rund um Speis und Trank zu Ende gehen.

Bad Breisigs Bürgermeister Bernd Weidenbach sagte gestern: "Der unermüdliche Einsatz rund um die Wirterunde und ihre Aktivitäten zum Verdienst unserer Stadt sind nicht hoch genug zu bewerten. 40 Jahre Kulinarische Woche in Bad Breisig: Das ist ein Pfund, mit dem sich auch weiterhin wuchern lässt." Landrat Jürgen Pföhler meinte: "Die Aktion der Gastronomen ist eine der besten Visitenkarten, die Bad Breisig hat. Ohnehin ist diese Stadt ein Teil des guten Bildes, das der Kreis Ahrweiler insgesamt abgibt."

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