50 Jahre Bürgergesellschaft Hemmessen Eine Hymne für ein halbes Jahrhundert

HEMMESSEN · Die Bürgergesellschaft Hemmessen wurde 1964 gegründet und ist aus dem Leben im Ortsteil nicht mehr wegzudenken

 Beim Festakt der Hemmessener Bürgergesellschaft wurden die Gründungsmitglieder (vorne von links) Werner Karbach, Rudolf Kniel und Josef Adams geehrt.

Beim Festakt der Hemmessener Bürgergesellschaft wurden die Gründungsmitglieder (vorne von links) Werner Karbach, Rudolf Kniel und Josef Adams geehrt.

Foto: MARTIN GAUSMANN

Im Jahr 1964 wurde in Hemmessen die Bürgergesellschaft gegründet. Am Wochenende wurde das Jubiläum gebührend gefeiert, und zwar drei Tage lang. Natürlich dort, wo die Gesellschaft einen großen Teil ihres Vereinslebens verbringt, auf der Hemmessener Hütte. Hier konnte Schultes Hans Werner Helmrich am Samstag zum offiziellen Festakt eine illustre Gästeschar begrüßen, die von Bürgermeister Guido Orthen und Landrat Jürgen Pföhler angeführt wurde. Nicht nur das Kreis- und das Stadtoberhaupt wussten an diesem Tag die Arbeit der heute 450 Mitglieder starken Bürgergesellschaft und ihren vielfältigen Einsatz für Traditionen, Kulturgüter, Landschafts- und Denkmalschutz und nicht zuletzt das wohl einmalige soziale Engagement zu würdigen.

Hans-Werner Helmrich blickt bei seinen Begrüßungsworten nur kurz auf die nunmehr 50-jährige Geschichte der Gesellschaft zurück und verglich deren Existenz mit der Symbolik eines Baumes. Drei Triebe hatte das junge Bäumchen im Gründungsjahr 1964, nämlich die Pflege der alten Sitten und Gebräuche, die Unterstützung des Junggesellenvereins und die Pflege des Nachbarschaftsverhältnisses und der Zusammenkunft der Bürger untereinander. Mit der Zeit kamen erste Früchte in Form der Organisation der Kirmes, der Bürger- oder Heidefeste und des Maibaumsetzens. Neue Äste wuchsen, wie die Förderung des Landschafts- und Naturschutzes, die Erhaltung des Kulturgutes und die soziale Komponente in Form der Unterstützung pflegebedürftiger Personen. Und auch, wenn schon mal ein Ast vertrocknete, so stellt sich die Bürgergesellschaft heute als kräftiger Baum dar, der dem Stadtteil Hemmessen ganzjährig seinen Stempel aufdrückt.

Der Landrat erinnerte an den Einsatz für den "Hemmessener Dom" und sein Umfeld, den Bau der Hütte oder die Restaurierung des alten Mühlrads. Vor allem aber die Sozialgruppe biete gerade im Hinblick auf die aktuelle demografische Herausforderung das beruhigende Gefühl, zu wissen, dass die Hemmessener niemanden alleine lassen. "Ihr mitmenschliches Engagement ist vorbildlich und hat Beispielcharakter", so Pföhler.

Bürgermeister Guido Orthen zitierte Goethe, dessen Ausspruch "Es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun" vom Jubiläumsverein tatkräftig gelebt werde. "Was sie für die Stadt und ihren Ortsteil tun, das ist aller Ehren wert", lobte das Stadtoberhaupt. Orthen stellte zudem fest, dass Hemmessen immer noch seinen Ursprung beibehalte und die Bürgergesellschaft die Bodenhaftung nicht verliere.

Dass die Gemeinschaft in all ihren Facetten der sozialen Komponente einen besonders hohen Stellenwert zuschreibt, wurde bei den Feierlichkeiten wieder deutlich, überreichte der Vorstand doch dem Hospizverein Rhein-Ahr für dessen ehrgeiziges Projekt eines Hospizes in der Kreisstadt eine Spende in Höhe von 2500 Euro. Ulrike Dobrowolny, die Vorsitzende des Hospizvereins, nahm dieses Geschenk aus Anlass des Vereinsjubiläums gerne entgegen.

Geschenke gab es auch für die Hemmessener, nämlich ihre eigene Hymne. Die hatte Wolfgang Stenzel komponiert und getextet. "Do hätt doch oose Herrjott, dat litt doch op de Hand, ohs Hemmesser jejowwe, e Stück jelobtes Land" ist im Refrain zu hören. Und es gab noch mehr Geschenke. Treueurkunden beispielsweise für die Gründungsmitglieder Josef Adams, Rudi Kniel senior und Werner Karbach. Im Glas hatten die Festgäste den Jubiläumswein, dessen Etikett die Fahne, den Dom und die Hütte zeigt. wbe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort