Bouleturnier in Walporzheim Ein Lappen ist wichtigstes Utensil

WALPORZHEIM · "Wir Bouler sind positiv verrückt, denn wir spielen bei jedem Wetter", sagt Kajo Schäfer, langjähriger Präsident und seit dem Beitritt der Ahrtalbouler zum TuS Ahrweiler Abteilungsleiter.

 Möglichst nahe ans "Schweinchen" muss die Kugel fliegen.

Möglichst nahe ans "Schweinchen" muss die Kugel fliegen.

Foto: Martin Gausmann

Doch angesichts des Dauerregens, der am Morgen des internationalen Ahruferturniers keine Gnade zu kennen schien, legte selbst das Ahrweiler Boule-Urgestein die Stirn in Falten.

Eine Absage sei aber nie eine Option gewesen. Denn viele der 108 "Boulisten" hatten eine weite Reise auf sich genommen, um bei der 25. Auflage des traditionellen Osterturniers auf dem Walporzheimer Sportplatz dabei zu sein. Neben Spielern aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen waren vier Teams des Partnerclubs Belvaux aus Luxemburg und jeweils eine Mannschaft aus Holland und Belgien gekommen.

Als Zeichen der besonderen Freundschaft gratulierte Norbert Greven den Ahrtalboulern mit einem besonderen Geschenk zum 25-jährigen Vereinsjubiläum. So überreichte der Präsident des Clubs Bouliste Belvaux-Metzerlach Kajo Schäfer eine aus Kristallglas gefertigte Erinnerungsplakette.

Dennoch sorgte der Regen ausgerechnet im Jubiläumsjahr für den ein oder anderen Wermutstropfen. Denn die unangenehme Witterung hatte eine ganze Reihe von Teams offensichtlich abgeschreckt, so dass nach dem rekordverdächtigen Feld von 64 Triplettes im vergangenen Jahr diesmal nur 36 Dreierteams am Start waren.

Der Qualität hat das allerdings keinen Abbruch getan. So waren etwa der Godesberger Boule-Bundesligaspieler und Deutscher Vizemeister im Tete à Tete, Robin Stentenbach, der luxemburgische Meister des vergangenen Jahres, Alain Laterza, und natürlich die Kreisstädterin Daniela Thelen mit von der Partie. Die 33-Jährige, die aktuell für den Boule- und Pétanquesportverein Düsseldorf sur place aktiv ist, war 2008 Deutsche Meisterin und vor elf Jahren gar Vize-Weltmeisterin.

Doch Meisterehren und andere Meriten spielten an diesem Tag kaum eine Rolle. Denn der Regen hatte den Aschenplatz in eine Matschwüste verwandelt. Jeder Fußabdruck wurde im Handumdrehen zu einer kleinen Pfütze. "Der Boden ist unberechenbar. Das macht es für alle sehr schwierig", erklärte Schäfer.

Wichtigstes Utensil war an diesem Tag ein Lappen, mit dem vor jedem Wurf die Kugeln von Dreck und Nässe befreit wurden. "Insbesondere die Schießer kommen mit diesem Untergrund nicht klar", weiß auch Fred Fritzen. Der 84-Jährige bildete mit Werner Helmrich und Volker Hülse das einzige Triplette der Ahrtalbouler.

Das Turnier geriet in diesem Jahr zu einer Familienangelegenheit. So setzte sich Daniela Thelen mit Bruder Thomas und Fabian Biesheuvel im Finale gegen ein Trio vom CDP Heerlen durch. Den dritten Platz teilten sich die Eltern Angelika und Lothar Thelen. Angelika war mit den Kettwigern Jorgo Dimitriadis und Johannes Stürznickel angetreten, während Lothar sich mit Alain Laterza und William Popinski bis ins Halbfinale vorgespielt hatte.

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